Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
8�5�2 Nachrichtendienste der übrigen Mitglieder der GUS<br />
Auch in allen anderen Republiken der GUS existieren Nachrichten- und Sicherheitsdienste.<br />
Die Sicherheitsorgane der GUS verfügen mittlerweile aufgrund gegenseitiger<br />
Abkommen <strong>über</strong> enge Kontakte, die dem Austausch von Informationen und der Zusammenarbeit<br />
dienen. Im Bereich der Fortbildung unterstützt Russland die Abkommenspartner.<br />
Die Nachrichtendienste der anderen GUS-Mitglieder verfolgen grundsätzlich<br />
die gleichen Aufklärungsziele wie die russischen Dienste und bedienen sich<br />
der gleichen Beschaffungsmethoden. Allerdings setzen nur wenige Dienste eigene<br />
Mitarbeiter an ihren Auslandsvertretungen in Deutschland ein.<br />
8�6 Abwehr von Wirtschaftsspionage<br />
Die Wirtschaft in Deutschland kann im globalen Wettbewerb in weiten Bereichen nur<br />
noch auf einen nennenswerten „Rohstoff“ zurückgreifen – <strong>das</strong> deutsche Know-how<br />
der Unternehmen. Dieses wird mit hoher Innovationskraft in der Wertschöpfungskette<br />
– gestützt durch Wissenschaft und Forschung auch im Hochschulbereich – in weltweit<br />
begehrte Produkte und Dienstleistungen umgesetzt, die auch bei fremden Nachrichtendiensten<br />
hoch im Kurs stehen. Hochprofessionell und mit personell und materiell<br />
bestens aufgestellten Spezialabteilungen versuchen diese, illegal an die Wettbewerbsvorteile<br />
deutscher Unternehmen zu gelangen.<br />
Der Schaden für die deutsche Wirtschaft durch Wirtschaftsspionage beziehungsweise<br />
Wirtschaftskriminalität wird aktuell aus verschiedenen Quellen mit mehrstelligen<br />
Milliarden-Euro-Beträgen beziffert. Der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen trifft<br />
dazu keine konkrete Aussage, da die Dunkelziffer eine zu große Unbekannte ist. Die<br />
Spionageabwehr geht aber davon aus, <strong>das</strong>s sich die teils geschätzten Schadenssummen<br />
der Realität sehr nähern. Führende Beratungsunternehmen, Hochschulen und<br />
Verbände haben <strong>2007</strong> in sogenannten „Opfer- und Dunkelfeldstudien“ einen Anstieg<br />
der Wirtschaftskriminalität und damit auch der Wirtschaftsspionage festgestellt. Dies<br />
ist einerseits erschreckend und muss zwangsläufig zu einer Steigerung der Abwehrbemühungen<br />
durch die Wirtschaft und die Sicherheitsbehörden führen. Andererseits<br />
könnte der Anstieg dieser festgestellten Straftaten aber auch mit einem signifikant<br />
gestiegenen Sensibilisierungsgrad der deutschen Unternehmen zusammenhängen.<br />
Erst durch Aufklärung im Zusammenhang mit Wirtschaftsspionage werden Straftaten<br />
als solche erkannt. Dazu gehört insbesondere <strong>das</strong> Thema „Wirtschaftsspionage<br />
durch Diebstahl und Einbruchdiebstahl“. Die seit <strong>Jahr</strong>en verstärkte Aufklärungsarbeit<br />
<strong>des</strong> <strong>Verfassungsschutzes</strong> Nordrhein-Westfalen in den Fortbildungseinrichtungen der<br />
2 0 spionagEabwEhr