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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

tung Deutschlands für den Zweiten Weltkrieg zu leugnen – in diesem Zusammenhang<br />

ist von „Kriegsschuld- und Gräuellügen der ehemaligen Siegermächte“ die Rede.<br />

Die Argumentationsmuster kehren dabei ständig wieder: Veröffentlichungen wird ein<br />

pseudowissenschaftliches Gewand verliehen, es wird versucht, den Anschein einer<br />

seriösen, streng wissenschaftlich-analytischen Arbeit zu vermitteln. Eine Fülle von<br />

Quellenzitaten, Querverweisen, Literaturangaben und Fußnoten wird vorgewiesen,<br />

und revisionistische Schriften werden als sogenannte „Gutachten“, „Studien“ oder<br />

„Reports“ veröffentlicht. Häufig werden auch Dokumente zu Fälschungen, Zeitzeugen<br />

für befangen erklärt beziehungsweise Zeugenaussagen als erzwungen dargestellt<br />

oder aber abstruse Weltverschwörungstheorien aufgestellt. Durch diese Pseudowissenschaft<br />

soll gezielt Verwirrung und Skepsis unter anderem hinsichtlich der offiziellen<br />

Geschichtsschreibung erzielt werden. Beispiele für eine Glorifizierung der nationalsozialistischen<br />

Vergangenheit finden sich vor allem in rechtsextremistischen Periodika.<br />

Obwohl sich Teile der weltweiten Revisionisten-Szene immer noch euphorisch<br />

darstellen, hat sich deutlich die konsequente und verschärfte Strafverfolgung von<br />

Volksverhetzungsdelikten in Deutschland, aber auch zum Teil in den USA, in Kanada<br />

und Belgien als ein wesentlicher Ansatz für die Bekämpfung <strong>des</strong> Revisionismus bewährt.<br />

In Deutschland zeigten unter anderem die 994 und 2005 in Kraft getretenen<br />

strafgesetzlichen Änderungen zum § 0 StGB Wirkung: Die „Auschwitz-Lüge“ beziehungsweise<br />

ein den öffentlichen Frieden stören<strong>des</strong> Billigen, Verherrlichen oder<br />

Rechtfertigen der nationalsozialistischen Gewalt- und Willkürherrschaft sind danach<br />

Volksverhetzung. Hierdurch gingen in Deutschland Kampagnen und Veröffentlichungen<br />

aus revisionistischen Zusammenhängen zu den Themen Kriegsschuld- und<br />

Holocaust-Leugnung deutlich zurück, und die Herstellung und der Vertrieb revisionistischer<br />

Schriften wurden ins Ausland verdrängt.<br />

Rechtskräftige Verurteilungen welt- und bun<strong>des</strong>weit agierender Revisionisten<br />

Der im Zusammenhang mit weltweit verbreiteten Thesen zur Holocaust-Leugnung<br />

bekannteste Revisionist Ernst Zündel wurde am 5. Februar <strong>2007</strong> durch <strong>das</strong> Landgericht<br />

Mannheim wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Verunglimpfung <strong>des</strong><br />

Andenkens Verstorbener zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf <strong>Jahr</strong>en verurteilt. Die<br />

hiergegen eingelegte Revision wurde mit Beschluss <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>gerichtshofes vom<br />

2. September <strong>2007</strong> verworfen, <strong>das</strong> Urteil damit rechtskräftig.<br />

80 rEchtsExtrEmismus

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