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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

und eine – zumin<strong>des</strong>t punktuelle – Orientierung auf bestimmte Werte der freiheitlichen<br />

demokratischen Grundordnung <strong>des</strong> Grundgesetzes.<br />

99 gab sich die PDS ein Parteiprogramm, <strong>des</strong>sen wesentliche Ziele die Überwindung<br />

<strong>des</strong> Kapitalismus in der Bun<strong>des</strong>republik und der Aufbau einer neuen sozialistischen<br />

Gesellschaft waren. Das Programm war so allgemein gehalten, <strong>das</strong>s es<br />

sowohl Reformern <strong>des</strong> bestehenden Gesellschaftssystems Raum bot, als auch Parteiflügeln<br />

und innerparteilichen Strömungen, die <strong>das</strong> bestehende Gesellschaftssystem<br />

<strong>über</strong>winden wollten. In wesentlichen Fragen, insbesondere ob die gesellschaftlichen<br />

Veränderungen parlamentarisch oder außerparlamentarisch erreicht werden sollten,<br />

legte sich die Partei durch bewusst offen gehaltene Formulierungen im Parteiprogramm<br />

nicht fest. Die aus dieser Ausgangslage resultierende programmatische Mehrdeutigkeit<br />

ist bis heute – auch nach dem Beitritt der WASG – unverändert geblieben.<br />

Seit Ende der neunziger <strong>Jahr</strong>e wurde – teilweise sehr kontrovers – <strong>über</strong> ein neues<br />

Parteiprogramm diskutiert, da <strong>das</strong> Programm von 99 zumin<strong>des</strong>t in Teilen nicht<br />

mehr der tatsächlichen politischen Entwicklung entsprach (zum Beispiel wegen der<br />

Beteiligung der PDS an mehreren Lan<strong>des</strong>regierungen). Das neue Programm wurde<br />

im Oktober 200 verabschiedet und zeigte in wichtigen Teilen eine sich entwickelnde<br />

Akzeptanz der parlamentarischen Demokratie der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland. Es<br />

enthält aber auch Aussagen, die widersprüchlich sind oder sehr unterschiedlich interpretiert<br />

werden können. Wesentlich ist also die Frage, ob die Partei <strong>das</strong> Grundgesetz<br />

inhaltlich tatsächlich akzeptiert hat oder ob sie nur <strong>des</strong>sen Begriffe <strong>über</strong>nimmt, diese<br />

Fassade aber mit eigenen Inhalten füllt. Diese Aussagen treffen im Kern auch auf die<br />

derzeit gültigen programmatischen Grundsatzdokumente der Partei ‘DIE LINKE.’ zu.<br />

Im Verlauf <strong>des</strong> Verfahrens <strong>des</strong> Beitrittes der WASG zur<br />

‘Die Linkspartei.PDS’ beschlossen beide Parteien verschiedene<br />

Grundsatzdokumente. Auf zwei Parteitagen<br />

der ‘Linkspartei.PDS’ beziehungsweise der WASG am<br />

24./25. März <strong>2007</strong> wurden diese Dokumente als sogenannte<br />

Gründungsdokumente beschlossen. In diesen<br />

Eckpunkten wurden die politischen Inhalte für die umbenannte<br />

Partei festgeschrieben. Die von der ‘Linkspartei.<br />

PDS’ eingebrachten Ziele <strong>des</strong> demokratischen Sozialismus<br />

und der System<strong>über</strong>windung <strong>des</strong> Kapitalismus,<br />

beide vormals nicht Ziele der WASG, wurden dabei<br />

linksExtrEmismus 95

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