Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
folgreich <strong>über</strong>wunden, um an den Sperrzaun zu gelangen. Eine Überwindung dieser<br />
Sperranlage war in dem Konzept von ‘Block G8’ nicht vorgesehen. Eine weitere, noch<br />
neuere Aktionsform war die der ‘Rebel Clown Army’, die erstmals von britischen Demonstranten<br />
beim letzten G8-Gipfel 2005 in Gleneagles/Schottland eingesetzt worden<br />
war. Mit der durchgängig positiv besetzten Figur <strong>des</strong> Clowns sollen gezielt Maßnahmen<br />
der Polizei gegen Aktivisten für Dritte als unangemessen und in der Gesamtschau<br />
negativ erscheinen.<br />
Die anderen Aktionstage fanden dagegen in der Öffentlichkeit wenig Resonanz. So<br />
demonstrierten am . Juni <strong>2007</strong> bis zu .000 Personen anlässlich <strong>des</strong> Aktionstages<br />
„Globale Landwirtschaft & G8“. An Demonstrationen im Rahmen <strong>des</strong> Aktionstages<br />
„Migration“ am 4. Juni beteiligten sich bis zu 8.500 Personen. Am 5. Juni nahmen<br />
<strong>über</strong> .000 Aktivisten an einer „antimilitaristischen Demonstration“ in Rostock-Warnemünde<br />
teil. Moderate Globalisierungskritiker wie <strong>das</strong> Netzwerk ‘attac’ oder die Rosa-<br />
Luxemburg-Stiftung organisierten vom 5. bis 7. Juni einen „Internationalen G8-Alternativkongress“,<br />
an dem sich etwa 2.000 Teilnehmer an 0 Workshops beteiligt<br />
haben sollen. Die Abschlusskundgebung am 8. Juni in Rostock verlief mit etwa 5.000<br />
Teilnehmern ebenfalls friedlich.<br />
Linksextremistische Bündnisstrukturen anlässlich <strong>des</strong> G8-Gipfels<br />
Die linksextremistische Protestbewegung bestand aus fünf unterschiedlichen Bündnissen.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus beteiligten sich an den einzelnen Aktionen auch Gruppen, die<br />
keinem der Bündnisse zuzuordnen waren und der <strong>über</strong>wiegende Teil der Nichtregierungsorganisationen<br />
(NGOs). Sehr viele der Demonstranten waren „Unorganisierte“,<br />
die ihr Unbehagen gegen<strong>über</strong> den G8-Staaten und der Globalisierung zum Ausdruck<br />
bringen wollten, ohne kontinuierlich in einer Gruppe mit zu arbeiten. Als Bündnisstrukturen<br />
entstanden während der Vorbereitungsphase:<br />
1� Gesamtbündnis<br />
Ein von der ‘Interventionistischen Linken’ (IL) – einer Diskussionsplattform ganz unterschiedlicher<br />
Gruppen und Einzelpersonen – initiiertes, eher gemäßigtes Bündnis, <strong>das</strong><br />
einige Gruppierungen <strong>des</strong> militanten autonomen Lagers, antiimperialistische Gruppen,<br />
mehrere revolutionär-marxistische Organisationen, zum Teil langjährig aktive<br />
– nicht ausschließlich linksextremistische – Einzelpersonen sowie <strong>das</strong> sehr organisationserfahrene<br />
Netzwerk ‘attac’ umfasste, strebte die Bildung eines möglichst breiten<br />
06 linksExtrEmismus