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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

Die „Edi Bes e!“-Kampagne als Reaktionen auf den militärischen Konflikt im<br />

türkisch-irakischen Grenzgebiet<br />

Die Entscheidung <strong>des</strong> türkischen Parlaments vom 7. Oktober <strong>2007</strong>, wonach die<br />

Regierung ermächtigt ist, gegen die kurdische Guerilla auch im Nord-Irak vorzugehen,<br />

hat zu starken Reaktionen kurdischer und türkischer Gruppierungen in Europa und<br />

auch in Deutschland geführt. Der KONGRA-GEL hat die Entscheidung <strong>des</strong> Parlaments<br />

scharf kritisiert und seine Anhänger in ganz Europa zu Protesten angehalten.<br />

Die CDK hat in ihrer Erklärung vom 2 . Oktober zu Protesten aufgerufen. Die Jugendorganisation<br />

<strong>des</strong> KONGRA-GEL, die ‘Komalen Ciwan’, rief am 25. Oktober in einer<br />

eigenen Erklärung auf ihrer Internetseite zu einem umfassenden Widerstand auf. Auf<br />

dieser Grundlage wurde die sogenannte „Edi Bes e!“ („Es reicht!“)-Kampagne ins<br />

Leben gerufen. In der Tageszeitung ‘Yeni Özgür Politika’ wird explizit zur Teilnahme<br />

an Demonstrationen unter diesem Motto aufgefordert.<br />

Von Ende Oktober bis Mitte Dezember gab es eine Vielzahl von Versammlungen<br />

sowohl pro-türkischer Gruppierungen als auch pro-kurdischer Anmelder. Schwerpunkt<br />

der Kundgebungen und sonstigen Protestveranstaltungen waren die beiden Wochenenden<br />

Ende Oktober/Anfang November. An insgesamt zwölf Veranstaltungen in<br />

nordrhein-westfälischen Städten, unter anderem in Dortmund und Köln, nahmen etwa<br />

7.000 Teilnehmern teil. Dass die Veranstaltungen weitgehend friedlich verliefen, ist<br />

zum einen dem kooperativen Verhalten der Veranstalter, zum anderen der starken<br />

Polizeipräsenz zu verdanken. Die Polizei hat bei drohenden Auseinandersetzungen<br />

– insbesondere bei Provokationen am Rande der Veranstaltungen, auch im Nachgang<br />

<strong>des</strong> eigentlichen Versammlungsgeschehens, beispielsweise bei Angriffen auf<br />

Vereinsräume – konsequent eingegriffen.<br />

Vorläufiger Höhepunkt der Kampagne war eine europaweite Demonstration mit<br />

0.000 Teilnehmern am 5. Dezember <strong>2007</strong> in Düsseldorf, die in zwei Demonstrationszügen<br />

und auf einer Abschlusskundgebung gegen die Gewalteskalation im<br />

türkisch-irakischen Grenzgebiet protestierten. Ein erheblicher Anteil der Teilnehmer<br />

war aus dem benachbarten Ausland angereist. Am Rande der Demonstrationszüge<br />

kam es bei vereinzelten Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der<br />

Polizei zu Verletzungen bei etwa 20 Teilnehmern und sieben Polizeibeamten. Zu den<br />

Auseinandersetzungen kam es, weil jugendliche Demonstranten verbotene Symbole<br />

gezeigt und Widerstand gegen Polizeibeamte geleistet hatten.<br />

ausländErExtrEmismus

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