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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

Brandsätze auf die Fahrbahn einer Straßenkreuzung zu werfen. Vielmehr handelte es<br />

sich um gezielte Brandanschläge gegen Räumlichkeiten türkischer Vereine, auf türkische<br />

Banken und Reisebüros, auf eine Moschee sowie auf einen Autohändler einer<br />

französischen Automarke. Bei den Anschlägen wird eine Täterschaft der kurdischen<br />

Jugendorganisation ‘Komalen Ciwan’ angenommen, wenngleich diese sich nicht ausdrücklich<br />

dazu bekannt hat. Es muss davon ausgegangen werden, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> gewalttätige<br />

Handeln jedenfalls mit Wissen und Wollen der Organisation erfolgt ist, wenn es<br />

nicht sogar europaweit gesteuert wurde. Wegen der am . März <strong>2007</strong> von Anwälten<br />

<strong>des</strong> auf Imrali inhaftierten Kurdenführers Abdullah Öcalan in einer Pressekonferenz in<br />

Rom auf der Grundlage einer Haarprobe <strong>des</strong> Kurdenführers behaupteten chronischen<br />

Vergiftung kam es europaweit zu Protestveranstaltungen, die Anfang Mai ihren Höhepunkt<br />

erreichten. So fanden mehrere Besetzungen von Fernsehanstalten, von Büros<br />

von Nicht-Regierungs-Organisationen und Protestveranstaltungen vor Parlamenten in<br />

ganz Europa statt. Am 9. Mai <strong>2007</strong> gelangte in diesem Zusammenhang eine Gruppe<br />

von KONGRA-GEL Anhängern in <strong>das</strong> Foyer <strong>des</strong> Düsseldorfer Landtages. Dort entrollten<br />

sie Transparente, skandierten Parolen und verteilten Flyer, die auf die Situation<br />

<strong>des</strong> Kurdenführers Abdullah Öcalan hinweisen sollten.<br />

Die verstärkten militärischen Aktivitäten <strong>des</strong> türkischen Militärs im Nord-Irak haben<br />

zu starken Reaktionen der kurdischen und der türkischen Anhängerschaft in Europa<br />

und auch in Deutschland geführt. Der KONGRA-GEL hat dazu die sogenannte „Edi<br />

Bes e!“ („Es reicht!“)-Kampagne ins Leben gerufen und seine Anhänger in ganz Europa<br />

<strong>über</strong> die kurdische Tageszeitung ‘Yeni Özgür Politika’ zur Teilnahmen an Demonstrationen<br />

aufgefordert.<br />

Von Ende Oktober bis Mitte Dezember gab es eine Vielzahl von Versammlungen<br />

sowohl pro-türkischer Gruppierungen als auch pro-kurdischer Anmelder. Schwerpunkt<br />

der weitgehend friedlichen und störungsfreien Kundgebungen und sonstigen Protestveranstaltungen<br />

waren die beiden Wochenenden Ende Oktober/Anfang November.<br />

An insgesamt 2 Veranstaltungen in nordrhein-westfälischen Städten, darunter in<br />

Dortmund und Köln, nahmen etwa 17.000 Teilnehmer teil. Vorläufiger Höhepunkt der<br />

Kampagne war eine Demonstration mit 0.000 Teilnehmern am 5. Dezember <strong>2007</strong> in<br />

Düsseldorf, die in zwei Demonstrationszügen und einer Abschlusskundgebung gegen<br />

die Gewalteskalation im türkisch-irakischen Grenzgebiet protestierten. Zu dieser<br />

Demonstration war europaweit mobilisiert worden.<br />

Außerhalb der Veranstaltungen kam es auch in <strong>NRW</strong> vereinzelt zu tätlichen Auseinandersetzungen<br />

zwischen kurdischen und türkisch nationalistischen Jugendlichen.<br />

EntwicklungEn im ExtrEmismus 2

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