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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

tischen Rechtsstaat kommt nicht allein die Aufgabe zu, ein Abgleiten in die rechtextremistische<br />

Szene zu verhindern; er muss Ausstiegswilligen auch eine Chance zum<br />

Verlassen der Szene geben. Hierfür hat die Lan<strong>des</strong>regierung im Bürger- und Service-<br />

Center Call <strong>NRW</strong> der Staatskanzlei eine telefonische Kontaktmöglichkeit geschaffen<br />

(Tel.: 0 80 00 0).<br />

In Zusammenarbeit mit einer ausgewählten Vertrauensperson – dem Aussteigerbetreuer<br />

<strong>des</strong> Innenministeriums – wird für jeden Einzelnen ein persönlich zugeschnittenes<br />

Ausstiegskonzept entwickelt und Hilfe bei <strong>des</strong>sen Umsetzung geleistet. Die Ausstiegsmaßnahmen<br />

umfassen Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche, Unterstützung bei Qualifizierungsmaßnahmen<br />

(beispielsweise bei der<br />

Erlangung <strong>des</strong> Führerscheins oder eines Ausbildungsabschlusses),<br />

psychologische Hilfe, Eingliederung<br />

in Entziehungsmaßnahmen, die Hilfe<br />

bei Familienzusammenführung, Umzugshilfen<br />

und Haftbetreuung.<br />

Neben dem Verfassungsschutz weist auch die<br />

Polizei durch direkte Ansprachen auf die Möglichkeit<br />

<strong>des</strong> Ausstiegs hin. Dar<strong>über</strong> hinaus informiert der Verfassungsschutz durch<br />

Vorträge und durch Veranstaltungen, z.B. in den Justizvollzugsanstalten und in<br />

sozialen Einrichtungen, verstärkt <strong>über</strong> <strong>das</strong> Programm.<br />

Ein nicht unbeachtlicher Teil der Ausstiegswilligen hat hier<strong>über</strong> den Weg in <strong>das</strong> Programm<br />

gefunden. Durch die gemeinsamen Anstrengungen von Verfassungsschutz,<br />

Polizei, Justiz und anderen Einrichtungen ist es gelungen, bis Ende <strong>2007</strong> <strong>über</strong> 50<br />

Personen in <strong>das</strong> Programm aufzunehmen. Die Ausstiegswilligen sind zumeist arbeitslos<br />

und stammen aus belasteten Familiensituationen. Die Mehrheit der Aufgenommenen<br />

war bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten. Durch die Unterstützung<br />

durch <strong>das</strong> Aussteigerprogramm konnten viele von ihnen die rechtsextremistische<br />

Szene verlassen.<br />

Die Durchführung von Arbeitstagungen, der regelmäßigen Informationsaustausch und<br />

die Netzwerkpflege zwischen Verfassungsschutz, Staatschutzstellen der Polizei, Kommunen,<br />

der AJS (Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Lan<strong>des</strong>stelle <strong>NRW</strong><br />

e.V.) und anderen Einrichtungen, haben sichergestellt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Aussteigerprogramm<br />

ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein im Kampf gegen den Rechtsextremismus<br />

ist und bleibt.<br />

88 rEchtsExtrEmismus

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