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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

der ‘Autonomen Nationalisten’ (AN) andererseits in <strong>NRW</strong>. Eine in Düren gemeinsam<br />

von Angehörigen der NPD und der Neonazi-Szene geplante Demonstration wurde<br />

von den Angehörigen der AN nach der Erklärung <strong>des</strong> NPD-Präsidiums boykottiert.<br />

Dies gipfelte in deren Aufruf, die „Antifazken [gemeint ist die Antifa] und KAL-Kraken<br />

[<strong>das</strong> heißt die NPD-freundlichen Neonazis der ‘Kameradschaft Aachener Land’] auseinanderzunehmen!“.<br />

Es ist ein bisher einmaliger Vorgang, <strong>das</strong>s Angehörige eines<br />

Flügels der Neonazi-Szene (AN) dazu aufrufen, gegen Angehörige eines anderen<br />

Flügels (Kameradschaft) vorzugehen.<br />

Einen solchen Konflikt kann sich die NPD aber gerade in <strong>NRW</strong> nicht leisten. Vor allem<br />

bei Wahlen und Demonstrationen ist die NPD in <strong>NRW</strong> zwingend auf die Unterstützung<br />

durch alle Neonazis angewiesen. Ein flächendeckender Wahlkampf, zum Beispiel bei<br />

der Kommunalwahl <strong>NRW</strong> 2009, dürfte ohne die Neonazis für die NPD unmöglich sein.<br />

Konzentration auf Kommunalwahl <strong>NRW</strong> 2009<br />

Auf die Kommunalwahl <strong>NRW</strong> 2009 bereitet sich die NPD bereits seit Ende 2006 vor.<br />

Sie hat eine entscheidende Lehre aus der Kommunalwahl im <strong>Jahr</strong> 2004 gezogen. Bei<br />

dieser Wahl, der ersten nach Wegfall der 5%-Hürde auf kommunaler Ebene, war sie<br />

wegen organisatorischer und struktureller Mängel nur in neun Kreisen und kreisfreien<br />

Städten sowie in vier kreisangehörigen Gemeinden zur Wahl angetreten. Dabei war<br />

sie lediglich in zwei Kommunen gescheitert. In den übrigen elf Kommunen errang<br />

sie insgesamt 5 Mandate. Die Zahl der NPD-Mandate dürfte sich deutlich erhöhen,<br />

wenn die Partei weitgehend flächendeckend antritt. Dies scheint <strong>das</strong> erklärte Ziel <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> zu sein, der offenbar erkannt hat, <strong>das</strong>s ein besseres Abschneiden<br />

bei der Landtagswahl als in der Vergangenheit eine gewisse Verankerung in den<br />

Kommunen voraussetzt. Dies wäre auch eine wichtige Voraussetzung für eine – aus<br />

Sicht der NPD – „erfolgreiche Arbeit vor Ort“.<br />

Gründung weiterer Kreis- und Ortsverbände<br />

Die NPD hat im <strong>Jahr</strong> <strong>2007</strong> den Ausbau einer flächendeckenden Organisationsstruktur<br />

in <strong>NRW</strong> weiter vorangetrieben. Es wurden mehrere Orts- und Kreisverbände neu<br />

gegründet. Ortsverbände sind die unterste Organisationsebene der Partei unterhalb<br />

der Kreisverbände und <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong>. Gegen Ende <strong>des</strong> <strong>Jahr</strong>es <strong>2007</strong> hatte<br />

es die Partei geschafft, in etwa 85% der Kreise und kreisfreien Städte in <strong>NRW</strong> – zumin<strong>des</strong>t<br />

formal – organisatorisch vertreten zu sein. Die bloße Existenz eines örtlichen<br />

rEchtsExtrEmismus 67

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