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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

Innerhalb <strong>des</strong> Phänomenbereiches „Rechts“ haben sich Verschiebungen ergeben.<br />

Einem erfreulich deutlichen Rückgang der Körperverletzungsdelikte (von 62 auf 0)<br />

und der Volksverhetzungen (von 503 auf 435) steht ein signifikanter Anstieg der Sachbeschädigungen<br />

gegen<strong>über</strong> (4 auf 58). Propagandadelikte (also Hakenkreuzschmierereien<br />

und Zeigen verbotener Symbole) machen zwei Drittel aller Straftaten in diesem<br />

Phänomenbereich aus. Die Zunahme dieser Delikte war in den Vorjahren wesentliche<br />

Ursache für die Zunahme der Fallzahlen bei der politisch motivierten Kriminalität insgesamt.<br />

Im <strong>Jahr</strong>esvergleich 2006/<strong>2007</strong> ist diese Deliktsgruppe stabil bei 2.092 Vorfällen<br />

geblieben. Sichtbar wird hier unter anderem, <strong>das</strong>s die Szene bewusst strafbare Handlungen<br />

meidet beziehungsweise in den eigenen Reihen unterbindet. Sie weicht aber<br />

zum Teil auf Parolen aus, die zumin<strong>des</strong>t nicht auch ein Propagandadelikt darstellen, so<br />

<strong>das</strong>s solche Farbschmierereien lediglich als Sachbeschädigungen erfasst werden.<br />

Deutlich ist, <strong>das</strong>s die Zahlen zur PMK allein kein verlässlicher Gradmesser für eine<br />

steigende oder sinkende Bedrohung durch rechtsextremistische Aktivitäten sein<br />

können. Zum einen werden gerade die statistisch bestimmenden Propagandadelikte<br />

in einem relevanten Anteil nicht von organisierten Rechtsextremisten beziehungsweise<br />

ihnen ideologisch nahestehenden Personen begangen. Anderseits wird die<br />

zunehmende Präsenz von Rechtsextremisten in der Öffentlichkeit mit Büchertischen,<br />

Flugblättern und groß angelegten Demonstrationen kaum in den Fallzahlen zur PMK<br />

sichtbar; sie speist sich aus einem gleichbleibend hohem Niveau der Zustimmung,<br />

<strong>das</strong> rechtsextremistische Thesen in der bun<strong>des</strong>deutschen Bevölkerung erfahren.<br />

Der Stagnation im Bereich rechter Straftaten steht ein im Vergleich zum Vorjahr höheres<br />

Niveau im Bereich der „linken“ Straftaten, vor allem aber der politisch motivierten Kriminalität<br />

von Ausländern gegen<strong>über</strong>. Bestimmend bei letzteren waren Reaktionen auf polizeiliche<br />

Maßnahmen gegen Funktionäre der ehemaligen kurdischen Arbeiterpartei PKK<br />

(jetzt KONGRA-GEL) und die Ereignisse an der türkisch-irakischen Grenze. Der Anstieg<br />

um 89 Delikte geht <strong>über</strong>wiegend auf vereinsrechtliche Verstöße im Zusammenhang<br />

mit dem KONGRA-GEL (+ 08 Delikte) beziehungsweise Delikte im Zusammenhang mit<br />

Demonstrationen zurück. In ebenfalls deutlicher Beziehung zu Demonstrationen steht<br />

die Mehrzahl der Straftaten aus dem Phänomenbereich PMK-Links.<br />

Während PMK-Rechts ein <strong>über</strong>all anzutreffen<strong>des</strong> (Stichwort Propagandadelikte) oder<br />

<strong>über</strong>all mögliches (Stichwort Körperverletzungen) Phänomen ist, konzentriert sich<br />

<strong>das</strong> Fallaufkommen „Links“ und „Ausländer“ <strong>über</strong>wiegend auf wenige spezifische<br />

Situationen, nämlich Demonstrationen oder Fallkonstellationen (Verstöße gegen <strong>das</strong><br />

Vereinsgesetz).<br />

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