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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

Bereits ein <strong>Jahr</strong> später wurde der KADEK wieder aufgelöst und am 5. November<br />

200 die Gründung <strong>des</strong> ‘Volkskongresses Kurdistan’ (kurdisch: KONGRA-GEL) bekannt<br />

gegeben. Mit ihm bemühte sich die Organisation um einen erweiterten zivilgesellschaftlichen<br />

Ansatz, ergänzt um einen neuen, ökologischen Aspekt. Man wollte<br />

in den kurdisch besiedelten Ländern auf Dauer als demokratische und ökologische<br />

Partei anerkannt werden. Mit der Gründung <strong>des</strong> KONGRA-GEL war auch die formale<br />

Trennung vom ehemaligen Vorsitzenden Abdullah Öcalan und von dem militärischen<br />

Flügel, den ‘Kurdischen Volksverteidigungskräften’ (HPG), der ehemaligen ‘Volksbefreiungsarmee<br />

Kurdistans’, verbunden. Ohne formelles Amt wurde Abdullah Öcalan<br />

zur „Führungspersönlichkeit <strong>des</strong> kurdischen Volkes“ und die HPG für organisatorisch<br />

autonom, aber dem politischen Willen <strong>des</strong> Volkskongresses unterstellt, erklärt.<br />

Eine weitere ideologische Neuausrichtung in Anpassung an die veränderten Verhältnisse<br />

sollte im <strong>Jahr</strong> 2005 die Gründung <strong>des</strong> „Demokratischen Kurdischen Konföderalismus“<br />

bringen. Mit der ‘Koma Komalen Kurdistan’ (KKK – ‘Gemeinschaft der<br />

Kommunen Kurdistans’) sollte ein System für die fortschreitende Demokratisierung<br />

<strong>des</strong> KONGRA-GEL und zur Lösung der Kurdenfrage in der Türkei, im Iran, Irak und in<br />

Syrien geschaffen werden. Es gehe weiterhin nicht um die Schaffung eines eigenen<br />

Staatswesens. Angestrebt werden sollten – so die damalige Aussage von Abdullah<br />

Öcalan – „tiefgreifende demokratische Reformen“ in den Staaten mit kurdischen<br />

Volksgruppen, die den Kurden dort größere Entfaltungsmöglichkeiten bieten. Im Rahmen<br />

dieser Neuausrichtung sollte auch erstmals eine alle Teil- und Nebenorganisationen<br />

erfassende innerorganisatorische Demokratisierung angestrebt werden.<br />

Die konkreten Ziele und die Umsetzung <strong>des</strong> Konzepts einer staaten<strong>über</strong>greifenden,<br />

demokratischen kurdischen Bürgerschaft ohne eigenes Territorium sind weiter unklar,<br />

ebenso wie <strong>das</strong> Verhältnis zwischen KONGRA-GEL und KKK. Teilweise werden die<br />

Bezeichnungen KKK und KONGRA-GEL gleichbedeutend verwendet. In den politischen<br />

Verlautbarungen der Organisationen scheint KONGRA-GEL allerdings in den<br />

Hintergrund zu rücken. Bedeutende Äußerungen werden regelmäßig durch <strong>das</strong> Exekutivkomitee<br />

der KKK getätigt. In diesem Exekutivkomitee haben weiterhin die altbekannten<br />

Führungsfunktionäre <strong>das</strong> Sagen.<br />

Vom 6. bis 22. Mai <strong>2007</strong> fand in den Kandil-Bergen im Nordirak der 5. Kongress<br />

<strong>des</strong> KONGRA-GEL statt. Dieser Kongress beschloss am 8. Mai einstimmig, den seit<br />

2005 geltenden Organisationsnamen („Koma Komalen Kurdistan“) für den föderalen<br />

Verbund der kurdischen Siedlungsgebiete in der Türkei, in Syrien, im Iran und Irak in<br />

„Vereinigte Gemeinschaften Kurdistans“ („Koma Civaken Kurdistan“– KCK) zu än-<br />

22 ausländErExtrEmismus

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