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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

In- und Ausland. Soweit die Nachrichtendienste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

Ausland einsetzen, handelt es sich neben dem offiziell akkreditierten Verbindungsoffizier<br />

nur zu einem geringen Teil um hauptamtliche Spione. Allerdings ist diese Zahl<br />

hoch genug, um die Bedeutung <strong>des</strong> Standortes Deutschland zu verdeutlichen.<br />

Während die militärischen Nachrichtendienstangehörigen bei den jeweiligen Militärattaches<br />

angesiedelt sind, nutzen die Angehörigen <strong>des</strong> MSS bei ihren Auslandsoperationen<br />

oftmals Abdeckungen (Tarndienstposten) in diplomatischen und konsularischen<br />

Vertretungen oder in für diese Zwecke gegründeten Firmen. Von dort führen sie eine<br />

Vielzahl von Informanten, die je nach Auftrag allgemeine oder ganz konkrete Informationen<br />

zu bestimmten Themen liefern. Sie beschaffen aber auch Güter, beispielsweise<br />

Materialproben oder Werkstücke. Diese Informanten oder Agenten werden oft auf<br />

lange Sicht perspektivisch ausgesucht und berichten <strong>über</strong> längere Zeiträume.<br />

Dass sich Angehörige chinesischer Nachrichtendienste auch als Journalisten legendieren,<br />

ist bekannt. Es kann aber nicht oft genug darauf hingewiesen werden, <strong>das</strong>s<br />

– wie die Erfahrungen in den letzten <strong>Jahr</strong>en gezeigt haben – es gerade Journalisten<br />

für die Beschaffung von Informationen besonders leicht gemacht wird. Ohnehin ist der<br />

leichtfertige Umgang mit der unreflektierten Weitergabe von Informationen eine der<br />

wichtigsten Ursachen für Wissensabfluss. Die geschickt eingefädelte Gesprächsabschöpfung<br />

hat schon manchen Nachrichtendienstler an die richtige Person und sein<br />

Wissen herangeführt, auch wenn es einiger Monate oder <strong>Jahr</strong>e bedurfte. Nachrichtendienste<br />

haben Zeit. Und <strong>das</strong>s sich nach dem Umzug der Botschaft nach Berlin<br />

und der Verlagerung eines Generalkonsulates nach Frankfurt nunmehr in Nordrhein–Westfalen<br />

keine staatlichen chinesischen Vertretungen mehr befinden, bedeutet<br />

keinesfalls Entwarnung.<br />

8�4�2 Nord-Korea<br />

Die beiden im März 2006 getesteten Kurzstreckenraketen und der im Oktober <strong>des</strong><br />

gleichen <strong>Jahr</strong>es durchgeführte unterirdische Atomwaffentest zeigten, <strong>das</strong>s die Koreanische<br />

Demokratische Volksrepublik (KDVR) zunächst an ihren Programmen zur Herstellung<br />

von Atomwaffentechnologie und weitreichenden Trägersystemen festgehalten<br />

hat. Die im August 200 aufgenommenen Verhandlungen der sechs Chefunterhändler<br />

aus Russland, den USA, China, Japan, Nord- und Südkorea zum Abbau <strong>des</strong> Atomprogramms<br />

sind noch nicht zu einem endgültigen Abschluss gekommen.<br />

spionagEabwEhr 225

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