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Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

Das Land betreibt weiterhin mit Hochdruck den Bau weit reichender Trägerraketen.<br />

Im November <strong>2007</strong> berichtete der iranische Verteidigungsminister <strong>über</strong> die Fertigstellung<br />

der neuen „Aschura“-Rakete und stellte dabei fest, <strong>das</strong>s man nicht nur die<br />

US-Stützpunkte im Nahen Osten und Israel erreichen könne, sondern auch Europa.<br />

Unwidersprochen ist auch die Feststellung, <strong>das</strong>s der Iran mehr als .000 Zentrifugen<br />

zur Urananreicherung betreibt. Die Entwicklung und Beherrschung dieser Technologie<br />

legt die Vermutung nahe, <strong>das</strong>s auch waffenfähiges Uran hergestellt werden soll.<br />

Diesen Verdacht könnte der Iran nur durch umfassende Zusammenarbeit mit der<br />

internationalen Atombehörde IAEA zerstreuen. Aus diesen Gründen ergibt sich für die<br />

Spionageabwehr <strong>NRW</strong> keine Veranlassung, die Beobachtung der iranischen Aktivitäten<br />

in unserem Land zu reduzieren oder gar einzustellen.<br />

8�3 Weitere Staaten <strong>des</strong> Nahen Ostens/Afrikanische Staaten<br />

Viele Nachrichtendienste aus Ländern <strong>des</strong> Nahen Ostens sind nach wie vor in<br />

Deutschland aktiv. Aufgabenschwerpunkte sind die Aufklärung, Ausforschung und<br />

Überwachung in Deutschland lebender Landsleute. Dabei gilt <strong>das</strong> besondere Interesse<br />

den hier lebenden Oppositionellen, Studenten und in erster Linie islamistischen<br />

Bestrebungen, die als Bedrohung für <strong>das</strong> eigene Regime in der Heimat angesehen<br />

werden. Die Nachrichtendienste versuchen dabei, durch <strong>das</strong> Einschleusen von Hinweisgebern<br />

Informationen <strong>über</strong> Strukturen, Arbeitsweisen und geplante Aktionen<br />

dieser Kreise zu erlangen. Zahlreiche Informanten gewinnen die Nachrichtendienste<br />

<strong>des</strong> Nahen Ostens dadurch, <strong>das</strong>s sie aus ihrer Sicht vermutlich interessante Landsleute,<br />

die sich beispielsweise zu Verwandtenbesuchen im Heimatland aufhalten, dort<br />

ansprechen und zur Mitarbeit verpflichten.<br />

So hat die Bun<strong>des</strong>anwaltschaft im August <strong>2007</strong> Anklage gegen einen 57-jährigen<br />

Bonner mit deutscher und syrischer Staatsangehörigkeit wegen geheimdienstlicher<br />

Agententätigkeit (§ 99 StGB) erhoben. Ihm wird vorgeworfen, sich während einer<br />

Syrienreise zur nachrichtendienstlichen Zusammenarbeit verpflichtet zu haben. In der<br />

Folgezeit soll er in Deutschland in einer Reihe von Fällen weisungsgemäß Informationen<br />

<strong>über</strong> hier lebende syrische Staatsangehörige sowie deren Organisationen und<br />

Aktivitäten beschafft und an seine Auftraggeber weitergeleitet haben.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus ist zu beobachten, <strong>das</strong>s die Nachrichtendienste dieser Länder verstärkt<br />

versuchen, <strong>über</strong> Tarnorganisationen Kontakte zu hier ansässigen Firmen<br />

herzustellen, um unter Umgehung der deutschen Ausfuhrbestimmungen Güter für<br />

bestehende Waffenprogramme zu beschaffen. Häufig dient auch der gezielte Einsatz<br />

222 spionagEabwEhr

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