17.01.2013 Aufrufe

Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />

Das Strafverfahren gegen den deutschen Revisionisten Germar Rudolf, unter anderem<br />

wegen Volksverhetzung, vor dem Landgericht Mannheim wurde am 5. März<br />

<strong>2007</strong> mit Urteil beendet. Germar Rudolf wurde zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von<br />

zwei <strong>Jahr</strong>en und sechs Monaten rechtskräftig verurteilt.<br />

Horst Mahler wurde im August <strong>2007</strong> nach Verbüßung einer neunmonatigen Freiheitsstrafe<br />

wegen Volksverhetzung aus der Justizvollzugsanstalt Bernau entlassen. Bereits<br />

im September <strong>2007</strong> begann vor dem Amtsgericht Cottbus (Brandenburg) ein erneutes<br />

Strafverfahren gegen ihn wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger<br />

Organisationen (§ 86a StGB). Mahler hatte unmittelbar vor seinem Haftantritt in der<br />

JVA Cottbus im November 2006 bei der Verabschiedung von seinen Anhängern den<br />

Hitlergruß gezeigt.<br />

Kampagne mit lan<strong>des</strong>-/bun<strong>des</strong>weitem Bezug<br />

Als ein Beispiel kaum in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückter Kampagnen von<br />

Rechtsextremisten stellen sich weiterhin die von dem Rechtsextremisten Horst Mahler<br />

im <strong>Jahr</strong>e 200 initiierte bun<strong>des</strong>weite Kampagne „Aufstand für die Wahrheit“ und die<br />

damit im Zusammenhang stehende „politische Arbeit“ <strong>des</strong> ‘Verein zur Rehabilitierung<br />

der wegen Bestreitens <strong>des</strong> Holocaust Verfolgten’ (VRBHV) dar, die zahlreiche revisionistische<br />

und antisemitische Argumentationsmuster vorweist.<br />

Propagierter Inhalt der Kampagne ist ein „Kampf um Gerechtigkeit“, um angeblich<br />

zu Unrecht verfolgten Straftätern (Holocaust-Leugnern) zu ihrem Recht zu verhelfen.<br />

Diesbezüglich wurden wiederholt von Rechtsextremisten strafrechtliche Ermittlungs-<br />

beziehungsweise Wiederaufnahmeverfahren zum § 0 StGB provoziert, dies<br />

jedoch ohne Erfolg. Ebenso wenig kam der VRBHV dem in diesem Zusammenhang<br />

erklärten Ziel näher, <strong>über</strong> einen „allgemeinen Volksaufstand“ der „Reichsbürger“<br />

(‘Reichsbürgerbewegung’ – RBB) endlich die „Wiedererlangung der Handlungsfähigkeit<br />

<strong>des</strong> Deutschen Reiches durch einen organisierten und geordneten Angriff auf die<br />

Auschwitzlüge als dem Fundament der Fremdherrschaft <strong>über</strong> <strong>das</strong> Deutsche Volk“ zu<br />

erreichen. So erfolgten zwar – auch in <strong>NRW</strong> – Flugblattaktionen und die Verbreitung<br />

von CDs, die sich vorrangig mit dem Thema der Holocaust-Leugnung beziehungsweise<br />

der Rechtsanwendung/Rechtsprechung zur Volksverhetzung im Sinne <strong>des</strong> §<br />

0 StGB befassen, diese zeigten jedoch selbst in rechtsextremistischen Kreisen<br />

kaum Resonanz. Diese Entwicklung trat einerseits vor dem Hintergrund von Mahlers<br />

neunmonatiger Haft (Haftantritt im November 2006) ein, zeigt andererseits aber auch<br />

die mittlerweile isolierte Stellung Mahlers innerhalb der rechtsextremistischen Szene.<br />

rEchtsExtrEmismus 8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!