Bericht des Verfassungsschutzes über das Jahr 2007 - MIK NRW
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Verfassungsschutzbericht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>2007</strong><br />
Am 5. Dezember <strong>2007</strong> verurteilte sie <strong>das</strong> Oberlan<strong>des</strong>gericht Düsseldorf zu Haftstrafen<br />
zwischen dreieinhalb und sieben <strong>Jahr</strong>en. Überführt werden konnten die Angeklagten<br />
nach Ansicht <strong>des</strong> Gerichts vor allem aufgrund der akustischen Wohnraum<strong>über</strong>wachung<br />
der Wohnung eines der Angeklagten.<br />
In Deutschland befindet sich nach wie vor ein zahlenmäßig nicht konkret zu beziffern<strong>des</strong><br />
Potenzial islamistischer Kämpfer mit vielfältigen Verbindungen in alle Teile<br />
der Welt. Es muss davon ausgegangen werden, <strong>das</strong>s Deutschland – und damit auch<br />
<strong>NRW</strong> – als Ruhe-, Rückzugs- und Vorbereitungsraum und zur Logistikbeschaffung<br />
von Mitgliedern und Unterstützern <strong>des</strong> terroristischen Netzwerks genutzt wird. Spätestens<br />
die missglückten Anschläge auf die beiden Regionalzüge am . Juli 2006 und<br />
die durch die Festnahmen im September <strong>2007</strong> erfolgte rechtzeitige Aufdeckung und<br />
Verhinderung von Anschlägen zeigen, <strong>das</strong>s Anschläge auch in Deutschland erfolgen<br />
können. Neben der abstrakt hohen Gefährdung für US-amerikanische, britische,<br />
israelische und jüdische Einrichtungen können etwa <strong>das</strong> deutsche Engagement in<br />
Afghanistan oder die deutschen Unterstützungsleistungen für den Aufbau im Irak ein<br />
Motiv für Anschläge gegen hiesige Ziele bilden.<br />
Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen<br />
Am 8. Dezember <strong>2007</strong> hat vor dem Oberlan<strong>des</strong>gericht Düsseldorf der Prozess gegen<br />
einen der beiden der Bombenleger in den Regionalzügen begonnen; sein Komplize<br />
ist im Libanon bereits zu einer zwölfjährigen Haft verurteilt worden. Ein zentrales<br />
Tatmotiv für die geplanten Taten war offenbar die Veröffentlichung der Muhammad-<br />
Karikaturen auch in einigen deutschen Zeitungen im Februar 2006. Verstärkt wurde<br />
ihre islamistische Haltung durch den Tod <strong>des</strong> ‘al-Qa´ida’-Chefs im Irak Abu Mus´ab<br />
az-Zarqawi im Juni 2006. Die Täter haben nach eigener Aussage geglaubt, aus Protest<br />
und im Dienst <strong>des</strong> Islam einen Anschlag gegen Ziele innerhalb Deutschlands<br />
verüben und dabei möglichst viele Menschen töten zu müssen. Bei den Tätern handelt<br />
es sich um Personen, die zu einem im Vorfeld nur sehr schwer erfassbaren Tätertypus<br />
gehören und zu denen den Sicherheitsbehörden vor der Tat keine Erkenntnisse<br />
– auch nicht <strong>über</strong> einen Aufenthalt in einem islamistischen Ausbildungslager – vorlagen.<br />
Deutlich wurde, <strong>das</strong>s die Täter keine Selbstmordanschläge planten und sich die<br />
Auswahl ihrer Zielobjekte an der Durchführbarkeit sowie an den Fluchtmöglichkeiten<br />
orientierten.<br />
Am 4. September <strong>2007</strong> wurden in Nordrhein-Westfalen drei mutmaßliche Mitglieder<br />
der islamistischen terroristischen Vereinigung ‘Islamische Jihad Union (IJU)‘ aus<br />
66 islamismus