Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

- 127 -
Rahmenprogramm nicht mehr für das Abwenden der Rückzahlung der Fördermittel he-
ranziehbar. Angesichts der Dauer der Evaluierungs- und Verhandlungsverfahren im Rah-
menprogramm sollte die Laufzeit der Bewilligungsbescheide einer solchen Maßnahme
mindestens 2 Jahre betragen.
Gegenüber dem letzten FuE-Rahmenprogramm ist die erfolgreiche Beteiligung sächsi-
scher Unternehmen und Forschungseinrichtungen gestiegen. Dies lässt sich allerdings
vor allem auf die Beteiligung der sächsischen Universitäten und weniger auf die Beteili-
gung von KMU zurückführen. Der Erfolg bei der Antragstellung der geförderten Vorhaben
im Rahmenprogramm ist zwar hinsichtlich der Rückzahlung von Fördermitteln bedeutsam,
ist jedoch angesichts der sehr hohen Anforderungen nicht das Hauptevaluierungskriteri-
um. Schon während der Erarbeitung des Projektantrages und der Antragstellung entste-
hen wichtige Kontakte. Insofern ist der relativ geringe Erfolg der geförderten Projekte im
Rahmenprogramm für das Ziel der Maßnahme, die Teilnahme sächsischer KMU zu erleichtern,
nicht so entscheidend.
In Sachsen fehlte sowohl die Bekanntmachung und offensive Werbung für das EU-
Forschungsrahmenprogramm selbst als auch für die Fördermöglichkeiten zur Beteiligung
sächsischer Unternehmen und Institutionen. Nach wie vor sind die Vorteile der Teilnahme
am EU-Forschungsrahmenprogramm unter den Unternehmen zu wenig bekannt. Eine
Teilnahme kommt auch nur für einen Teil besonders forschungsintensiver Unternehmen
überhaupt in Frage. Ebenso benötigen sie Hilfestellung bei der Einreichung von Projekt-
vorschlägen. Hier kommt es vor allem auf eine zielgruppengerechte Information an. Es
wäre zu prüfen, ob aus dem Förderprogramm oder aus der technischen Hilfe des EFRE
Maßnahmen zur Information für KMU über das Forschungsrahmenprogramm und die
Förderung der FuE-Forschungskooperation durch den Freistaat bereitgestellt werden
können. Trotz der Bedeutung regionaler Vernetzung ist verstärkte Öffnung nach außen
angesichts der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung notwendig, sowohl hinsichtlich
Markterschließung als auch internationaler Kooperationspartner.
Vor dem Hintergrund der objektiven Schwierigkeiten sächsischer KMU bei der Anbahnung
von internationalen Kooperationen und der komplizierten Antragstellung bei der Europäi-
schen Kommission kann eine weitere Förderung auch in der nächsten Förderperiode ge-
rechtfertigt erscheinen, wenn die Förderbedingungen an das Evaluierungsverfahren und
die Projekttypen im EU-Forschungsrahmenprogramm angepasst sind und sie von einer
intensiveren Öffentlichkeitsarbeit für das Rahmenprogramm als auch für die Fördermaßnahme
selbst begleitet wird.