24.01.2013 Aufrufe

Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 215 -<br />

der Fördersätze gefordert. 194 Im Bereich der Förderung wasserwirtschaftlicher Infrastruktur<br />

ist mittlerweile e<strong>in</strong> System der Umschichtung von F<strong>in</strong>anzmitteln von EU- und Landesebe-<br />

ne zu den Kommunen entstanden, das <strong>in</strong> der Tat angesichts der klar kommunalen Aufga-<br />

benzuordnung primär Verteilungscharakter hat. Das eigentliche Problem fehlender kommunaler<br />

Mittel für Investitionen wird damit nicht gelöst. Gleichzeitig besteht darüber h<strong>in</strong>-<br />

aus noch die Gefahr, durch die Unterstützung von Investitionen die Folgekosten für die<br />

Zukunft <strong>in</strong> Form steigender Gebühren- und Abgabenbelastungen und notleidender Ver-<br />

sorgungsunternehmen zu erhöhen.<br />

Zur Begründbarkeit der <strong>EFRE</strong>-Intervention<br />

Neben der Frage der Begründbarkeit von Interventionen des <strong>Freistaat</strong>es im wasserwirtschaftlichen<br />

Bereich, die nicht Gegenstand dieses Gutachtens ist, stellt sich konkret aber<br />

die Frage, ob Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung für die F<strong>in</strong>anzie-<br />

rung wasserwirtschaftlicher Infrastruktur herangezogen werden sollten. Unterstellt man<br />

e<strong>in</strong>e tragfähige Begründung für die wasserwirtschaftlichen Interventionen des Landes als<br />

gegeben, so müssen doch zur Begründbarkeit der <strong>EFRE</strong>-F<strong>in</strong>anzierung weitere Kriterien<br />

erfüllt se<strong>in</strong>. Insbesondere sollen die <strong>EFRE</strong>-Maßnahmen zum Programmziel der „Fortset-<br />

zung des Kohäsionsprozesses durch nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Anhebung des<br />

Beschäftigungsniveaus und Reduzierung der Arbeitslosigkeit“ beitragen. Theoretisch ist<br />

unter dieser Zielsetzung e<strong>in</strong>e Begründung der Förderung wasserwirtschaftlicher Infra-<br />

struktur über zwei Argumentationsschienen möglich: Zum e<strong>in</strong>en über den Beitrag der Inf-<br />

rastruktur zur Wirtschaftsentwicklung über die Funktion als Standortfaktor, zum anderen<br />

über den Beitrag zur Nachhaltigkeit der Entwicklung im <strong>Freistaat</strong>.<br />

Wasserwirtschaftliche Infrastruktur als Standortfaktor?<br />

Unmittelbar nach der deutschen Wiedervere<strong>in</strong>igung konnten die zum Teil gravierenden<br />

Qualitätsmängel der Wasserver- und Abwasserentsorgung, die erhebliche Belastungen<br />

der Umwelt und zum Teil gesundheitsgefährdende Grenzwertüberschreitungen zur Folge<br />

hatten, als Begründung für die Förderung wasserwirtschaftlicher Infrastruktur dienen. Mit<br />

den Erfolgen <strong>in</strong> der Sanierung der Netze und Anlagen, die zu Recht im Statusbericht Abwasser<br />

und im Grundsatzplan Wasser von 2002 hervorgehoben werden, s<strong>in</strong>d aber die<br />

gravierendsten Probleme weitgehend behoben. Dass im E<strong>in</strong>zelfall weitere Verbesserun-<br />

gen erforderlich s<strong>in</strong>d, ist unbestritten, allerd<strong>in</strong>gs ist das Ausmaß der Problematik bei wei-<br />

194 Vergleiche etwa den Bericht des 2003-2004 des Sächsischen Städte- und Geme<strong>in</strong>detages, S. 279 f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!