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Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

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schlussgrade, zur Reduzierung von Leitungsverlusten sowie letztlich zur Verbesserung<br />

der Gewässerqualität zuzuschreiben.<br />

Die Förderung wasserwirtschaftlicher Infrastruktur <strong>in</strong> dem erheblichen f<strong>in</strong>anziellen Um-<br />

fang, wie er nach dem ersten Änderungsantrag vorgesehen ist, trägt gewiss auch zur<br />

Schaffung der Voraussetzungen für wirtschaftliche Tätigkeit <strong>in</strong> der Region bei. Die Pro-<br />

jekte s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nicht auf wirtschaftsbezogene Maßnahmen oder Kostenanteile kon-<br />

zentriert, sondern tragen <strong>in</strong>sgesamt zur Verbesserung der wasserwirtschaftlichen Infra-<br />

struktur bei. Wenn es auch <strong>in</strong> den 1990er Jahren aufgrund gravierender Defizite möglich<br />

gewesen se<strong>in</strong> mag, Interventionen im Bereich der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur als<br />

Verbesserung von Standortfaktoren zu sehen, ist dies mittlerweile mit e<strong>in</strong>er flächende-<br />

ckend weitgehend gesicherten Ver- und Entsorgung von relativ hoher Qualität nicht mehr<br />

ohne weiteres möglich. Standortrelevant ist, und auch das erst nachgeordnet, eher ledig-<br />

lich die Gebührenhöhe. Die Bereitstellung der Ver- und Entsorgung an sich gehört <strong>in</strong> den<br />

Bereich der Dase<strong>in</strong>svorsorge und ist <strong>in</strong> der Regel nicht Bestandteil e<strong>in</strong>er standortorientierten<br />

Wirtschaftspolitik.<br />

Diese Förderung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur ist damit vorwiegend <strong>in</strong> e<strong>in</strong> fach-<br />

politisches, nicht jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong> regionalpolitisches Zielsystem e<strong>in</strong>gebunden. Dies wird<br />

auch durch die Indikatorendef<strong>in</strong>ition und den Datenbestand des Begleitsystems belegt,<br />

der ke<strong>in</strong>erlei Informationen darüber erlaubt, wie die Förderung die Standortentwicklung<br />

unterstützt. Das eigentliche Motiv der Aufnahme dieser Maßnahme <strong>in</strong> das Programm<br />

dürfte vor diesem H<strong>in</strong>tergrund weniger <strong>in</strong> der <strong>in</strong>haltlichen Begründung der Maßnahme als<br />

<strong>in</strong> dem Anliegen, die f<strong>in</strong>anziellen Probleme der Kommunen und Aufgabenträger zu l<strong>in</strong>-<br />

dern, zu suchen se<strong>in</strong>.<br />

Mit Blick auf die Gestaltung der Förderstrategie <strong>in</strong> der kommenden Förderperiode sollte<br />

auch angesichts knapper werdender Mittel e<strong>in</strong>e Fokussierung auf standortrelevante För-<br />

deransätze, die Wachstumspotenziale erschließen, angestrebt werden. Wasserwirtschaft-<br />

liche Infrastruktur hat dar<strong>in</strong> zunächst kaum e<strong>in</strong>en Platz. Sollte sie sich im Strategiebündel<br />

zukünftig wiederf<strong>in</strong>den, dürfte die Begründung eher – entsprechend der Hauptzielrichtung<br />

der Förderung – über die umweltmedienbezogenen Wirkungen vorzunehmen se<strong>in</strong>. Aus<br />

der Perspektive der Nachhaltigkeit wäre dann allerd<strong>in</strong>gs zu prüfen, ob es nicht bei der<br />

Reduzierung des Wasserverbrauches sowie der Belastung von Abwässern E<strong>in</strong>sparpoten-<br />

ziale gibt. Die Förderung e<strong>in</strong>er „end-of-pipe“-Technologie, wie sie der Bau von Kläranla-<br />

gen letztlich darstellt, ist lediglich e<strong>in</strong> Anfang bei der Förderung e<strong>in</strong>es „nachhaltigen Wirtschaftswachstums“,<br />

wie es das OP anstrebt.

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