Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen
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erklären. Der Fördereffekt wird ermittelt, <strong>in</strong>dem die Investitionen stark geförderter und<br />
wenig geförderter Unternehmen bei identischen anderen E<strong>in</strong>flusswerten verglichen werden.<br />
E<strong>in</strong> Problem für den Ansatz ist, dass nahezu alle <strong>in</strong>vestierenden Unternehmen <strong>in</strong> Ost-<br />
deutschland auch e<strong>in</strong>e Förderung (zumeist m<strong>in</strong>destens die Investitionszulage) erhalten<br />
haben. E<strong>in</strong>e Vergleichsgruppe ohne Förderung existiert demnach nicht. Ersatzweise wer-<br />
den Unternehmen, die Investitionszuschüsse erhalten haben, als „hoch gefördert“ e<strong>in</strong>ge-<br />
stuft, die übrigen als niedrig gefördert. 46<br />
Im Ergebnis werden die Investitionen pro Beschäftigtem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em durchschnittlichen GA-<br />
geförderten Unternehmen auf knapp 14.200 € geschätzt. Für die Vergleichsgruppe wer-<br />
den durchschnittliche Investitionen <strong>in</strong> Höhe von gut 4.900 € geschätzt. Im Durchschnitt<br />
wurde ohne Förderung also e<strong>in</strong> gutes Drittel der Investitionen getätigt. Dieses Drittel kann<br />
als der Teil der Investitionen <strong>in</strong>terpretiert werden, die ohne Förderung realisiert worden<br />
wären. Dementsprechend ist etwa e<strong>in</strong> Drittel der Förderung „mitgenommen“ worden.<br />
Im Rahmen verschiedener Unternehmensbefragung wurde u. a. auch der E<strong>in</strong>fluss der<br />
Förderung auf die Investitionsentscheidung abgefragt. In jüngerer Zeit s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong>e Un-<br />
ternehmensbefragung <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen im Rahmen e<strong>in</strong>er Evaluierung der gesamten GA-<br />
Förderung durch GEFRA/MR und die aktuelle Erhebung des DIW relevant. 47 Bei beiden<br />
Befragungen wie auch bei den Interviews im Rahmen der Aktualisierung wurden sehr<br />
ähnliche Fragestellungen verwandt. Die Ergebnisse sollen daher geme<strong>in</strong>sam dargestellt<br />
werden (vgl. Tabelle 3.8).<br />
Insgesamt unterscheiden sich die Ergebnisse <strong>in</strong>sbesondere zwischen den beiden großen<br />
repräsentativen Erhebungen und der oben dargestellten mündlichen Befragung. Die Pro-<br />
zentangaben s<strong>in</strong>d hier wegen der kle<strong>in</strong>en Fallzahl nur e<strong>in</strong>geschränkt zu nutzen.<br />
Besonders <strong>in</strong>teressant h<strong>in</strong>sichtlich der Mitnahmeeffekte s<strong>in</strong>d die erste und die letzte Zeile<br />
der Tabelle. Etwa 60 Prozent bzw. etwa 70 Prozent geben an, dass die Investitionen<br />
durch die Förderung erst ermöglicht wurden. Dies entspricht dem Ergebnis e<strong>in</strong>er Befra-<br />
46 Weiter ist e<strong>in</strong>schränkend h<strong>in</strong>zuzufügen, dass der Ansatz nur Erweiterungs<strong>in</strong>vestitionen nach der Systematik<br />
des IAB-Betriebspanels berücksichtigt. Zudem enthält die Schätzung nicht alle relevanten Investitionen<br />
erklärende Variablen, was se<strong>in</strong>e Aussagekraft tendenziell e<strong>in</strong>schränkt.<br />
47 Vgl. GEFRA/MR/TRAST (2004), Evaluierung des E<strong>in</strong>satzes von Fördermitteln im Rahmen der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe<br />
„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) <strong>in</strong> den Jahren 1997–2003,<br />
Münster; DIW/IfW/IAB/IfW/ZEW (2003), Zweiter Fortschrittsbericht wirtschaftswissenschaftlicher Institute<br />
über die wirtschaftliche Entwicklung <strong>in</strong> Ostdeutschland, S. 189 ff.