Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

- 267 -
derung von FuE im engeren und weiteren Sinne die Innovations- und somit Wettbe-
werbsfähigkeit der Unternehmen und damit der Volkswirtschaft zu erhöhen. Gerade mit
der Unterstützung von wenn auch in der Regel risikobehafteten Vorhaben sollen Innovati-
onsschübe ausgelöst werden, die im Nachgang über die Vermarktung neuer Produkte zu
mehr Wachstum und Beschäftigung führen. In der wissenschaftlichen Literatur ist es un-
umstritten, dass gerade technologieorientierte Unternehmen Träger und Impulsgeber des
strukturellen Wandels sind. Verschiedene Studien weisen den Zusammenhang zwischen
der Einführung von Produktinnovationen und Beschäftigung nach. 261 Czarnitztki/Licht
(2004) zeigen anhand der FuE-Projektförderung in West- und Ostdeutschland, dass die
FuE-Intensität bei geförderten Unternehmen insbesondere in Ostdeutschland deutlich
höher als bei nicht-geförderten ist. 262 Da gleichzeitig die durch Förderung induzierte FuE
positive Auswirkungen auf die Patentintensitäten hat und hier eine spätere erfolgreiche
Produktvermarktung unterstellt werden kann, ist auch ein entsprechender Beitrag zum
Aufbau von Beschäftigung anzunehmen. Den positiven Zusammenhang zwischen dem
erzielten Umsatz mit neuen Produkten je Beschäftigten und der Beschäftigungsentwick-
lung unterstreicht auch eine neuere Untersuchung von Dehio et al. (2005). 263 Auch Hu-
jer/Radic (2003) weisen für Ostdeutschland den positiven Zusammenhang von FuE-
Förderung und Innovationsaktivitäten nach. 264 Anhand des Dienstleistungssektors untersuchten
Czarnitzki/Fier in welchem Umfang Crowding-Out-Effekte durch die öffentliche
FuE-Förderung auftraten. 265 Dies konnte im Kern verneint werden, da bei den geförderten
Unternehmen zusätzliche Investitionen registriert wurden und die Innovationsanstrengun-
gen somit gesteigert werden konnten.
Die positiven Beschäftigungseffekte der Einzel- und Verbundprojektförderung in Sachsen
wurden ebenfalls in einer Evaluation nachgewiesen. 266 Es wird konstatiert, dass es auf-
grund der Zuwendungen gelungen sei, vorhandenes Personal zu halten und in kleinerem
Umfang weitere FuE-Stellen zu schaffen. Im Zusammenhang mit der Überführung der
261 Vgl. dazu den Überblick in: Dehio, J. et al. (2005), Beschäftigungswirkungen von Forschung und Inno-
vation, Essen, S. 234 (RWI: Projektberichte).
262 Czarnitztki, D./Licht, G. (2004), Die Rolle der Innovationsförderung im Aufbauprozeß Ostdeutschlands,
Mannheim, S. 29 f. (ZEW-Discussion Paper 04-68).
263 Dehio et al. (2005), S. 266.
264 Hujer, R./Radic, D. (2003), Evaluating the impacts of subsidies on innovation activities in Germany,
Working paper, Johann Wolfgang Goethe University Frankfurt/M., S. 30.
265 Czarnitzki, D./Fier, A. (2004), Do innovation Subsidies crowd out private investment? Evidence from the
german service sector, Mannheim, S. 18 (ZEW-Discussion Paper 02-04).
266 VDI/VDE-IT und Prognos (2001), Evaluation der Technologieförderprogramme „Einzel- und Verbundprojektförderung“
des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit, Berlin/Teltow, S. 72.