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Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

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weiterh<strong>in</strong> zentrale Probleme der befragten Unternehmen: Insbesondere der Zugang zu<br />

Märkten <strong>in</strong> Westdeutschland muss gegen etablierte Konkurrenz bei e<strong>in</strong>er sich schwach<br />

entwickelnden Nachfrage und anhaltendem Druck auf die Gew<strong>in</strong>nmargen durchgesetzt<br />

werden. Jenseits der eigentlichen Investitionsentscheidung ermöglicht die Förderung<br />

den Aufbau von entsprechenden Kapazitäten und technisch anspruchsvollen Anlagen.<br />

Auch bei den Mitnahmeeffekten muss also h<strong>in</strong>sichtlich der verschiedenen Wirkungsebe-<br />

nen unterschieden werden. Insbesondere entstehen auch Wirkungen, wenn e<strong>in</strong>e Investiti-<br />

on auch ohne die Förderung durchgeführt worden wäre. Hier liegt also ke<strong>in</strong>e vollständige<br />

Mitnahme vor. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d auch bei den Fällen, <strong>in</strong> denen nur durch die Förderung die<br />

grundsätzliche Investitionsentscheidung möglich wurde, gewisse Mitnahmeeffekte vor-<br />

handen. Dies gilt, wenn die Fördersätze höher liegen, als für die eigentliche Entscheidung<br />

notwendig wäre.<br />

In den verschiedenen Studien und Befragung, die oben erläutert wurden, s<strong>in</strong>d Quantifizie-<br />

rungen für die Mitnahmeeffekte vorgenommen worden: Diese liegen bei 10 Prozent, 19<br />

Prozent, 24 Prozent oder etwa e<strong>in</strong>em Drittel. Die mündliche Befragung hat u. a. ergeben,<br />

dass 12 von 15 Unternehmen sicher oder wahrsche<strong>in</strong>lich auch <strong>in</strong>vestiert hätten, wenn die<br />

Zuschüsse um e<strong>in</strong> Drittel reduziert worden wären. Wie erläutert hat die Förderung auch <strong>in</strong><br />

diesem „mitgenommenen“ Teil gewünschte Wirkungen. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Ergeb-<br />

nisse der repräsentativen Befragungen, der ökonometrischen Schätzungen und der qua-<br />

litativen Interviews schätzen wir den Anteil der Mitnahme an der Förderung auf deutlich<br />

über 20 Prozent und unter 40 Prozent e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e genauere Quantifizierung ist derzeit nicht<br />

möglich.<br />

Unabhängig von der genauen Höhe der Mitnahmeeffekte besteht e<strong>in</strong>e wesentliche Aufgabe<br />

der Förderpolitik und -verwaltung <strong>in</strong> der Reduzierung dieser ungewollten Wirkungen.<br />

Grundsätzlich werden bei den GA-Zuschüssen deutlich weniger Mitnahmeeffekte erwartet<br />

als bei der Investitionszulage. Dies ist <strong>in</strong>sbesondere auf die E<strong>in</strong>zelfallprüfung und gezielte<br />

Regelungen <strong>in</strong> den Richtl<strong>in</strong>ien zurückzuführen.<br />

In der laufenden Förderperiode wurde durch den <strong>Freistaat</strong> <strong>Sachsen</strong> e<strong>in</strong>e Reihe von Re-<br />

gelungen <strong>in</strong> die Richtl<strong>in</strong>ie aufgenommen, die auch die Möglichkeiten und Anreize e<strong>in</strong>-<br />

schränken, e<strong>in</strong>e Förderung ohne entsprechenden Bedarf „mitzunehmen“. 51 In den letzten<br />

beiden Jahren wurden diese Regelungen weiter präzisiert und geschärft. Damit bestehen<br />

Instrumente, die e<strong>in</strong>gesetzt werden können, um Mitnahmeeffekte zu reduzieren. E<strong>in</strong>e<br />

Förderung kann demnach ausgeschlossen werden, wenn:<br />

51<br />

Die zusätzlichen Förderkriterien verschärfen Regelungen des GA-Rahmenplans oder s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

zusätzlich <strong>in</strong> die RIGA aufgenommen worden.

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