Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen
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Das Ifo Institut schätzt <strong>in</strong> verschiedenen Varianten die Zeitdauer bis zum Ausgleich der<br />
Lohnstückkostendifferentiale. 18 Die Dauer variiert unter anderem <strong>in</strong> Abhängigkeit von der<br />
angenommenen Differenz der Wachstumsraten der Lohnstückkosten erheblich. Realisti-<br />
sche Schätzungen sprechen aber dafür, dass auf e<strong>in</strong>en Zeitraum von 10 bis 20 Jahren<br />
Tschechien und Polen noch Kostenvorteile zu verzeichnen haben dürften. Auch nach<br />
Auslaufen der Übergangsbestimmungen für den Arbeitsmarkt ist somit zu erwarten, dass<br />
sich die Lohnstückkosten noch nicht angeglichen haben.<br />
Tabelle 2.25 E<strong>in</strong>flüsse h<strong>in</strong>ter der Veränderung der Lohnstückkosten im Zeitraum 1995–2002<br />
Jahresdurchschnittliche Veränderungsraten <strong>in</strong> %<br />
<strong>in</strong> nationaler Währung Nationale Wäh- <strong>in</strong> €<br />
Arbeitskosten ArbeitsprodukLohnstückrung pro € Lohnstücktivitätkostenkosten<br />
<strong>Sachsen</strong> 1,5 2,7 -1,5 -0,5 -2,0<br />
Deutschland 1,4 0,9 0,5 -0,5 0,0<br />
Polen 14,2 5,7 9,1 -2,6 6,3<br />
Tschechien 8,1 2,4 4,9 1,9 6,8<br />
Quelle: Berechnungen des Ifo-Institutes (2004:39) auf Grundlage von OECD- und VGR-Daten<br />
Bei der Betrachtung der Arbeitskosten, -produktivität und <strong>in</strong>sgesamt der Lohnstückkosten<br />
wird deutlich, dass Tschechien und Polen e<strong>in</strong>en Vorteil im Kostenwettbewerb haben, den<br />
sie auch für e<strong>in</strong>e gewisse Zeit nach dem Auslaufen der Übergangsbestimmungen behal-<br />
ten werden. Es wird aber auch deutlich, dass sich dieser Vorsprung verr<strong>in</strong>gert. Mit ger<strong>in</strong>-<br />
ger werdenden Kostenvorteilen dürfte sich die Bedeutung anderer Standortfaktoren ver-<br />
ändern. So dürften unter anderem der Ausbildungsstand des Humankapitals sowie die<br />
FuE-Infrastrukturen als Standortargument an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen. In beiden Bereichen<br />
sieht das Ifo-Institut (2004:41 ff.) aktuelle Vorteile für <strong>Sachsen</strong>. Insbesondere im Bereich<br />
des Humankapitals dürfte dieser Vorsprung allerd<strong>in</strong>gs voraussichtlich nicht von Dauer<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Auswirkung der EU-Erweiterung auf die Wirtschaft<br />
In der Studie des Ifo Instituts zu den Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die sächsi-<br />
sche Wirtschaft (Ifo 2004) werden die Auswirkungen der Erweiterung analysiert, <strong>in</strong>dem<br />
Branchen identifiziert werden, die eher Chancen durch die Erweiterung erfahren und an-<br />
dererseits Branchen, die eher Risiken ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Die Chancen-Risiko-Verteilung<br />
18 S. Ifo Institut. 2004. Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>.<br />
Ifo Dresden Studien 35.