Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen
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Da nach dem Sächsischen Mittelstandbericht 2003 127 etwa 70 Prozent der Unternehmen<br />
<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> weniger als 10 Jahre marktaktiv s<strong>in</strong>d, kann von e<strong>in</strong>er weiterh<strong>in</strong> bestehenden<br />
Bedarfslage ausgegangen werden, den Unternehmen überregionale und <strong>in</strong>ternationale<br />
Marktauftritte zu erleichtern. Daher sollten die Fördergegenstände der Maßnahme 1.3.2<br />
auch <strong>in</strong> der künftigen Förderperiode angeboten werden.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Halbzeitbewertung empfohlene Erhöhung der Anzahl der maximal geförderten<br />
Besuche der gleichen Messe von derzeit drei auf bspw. fünf für kle<strong>in</strong>e Unternehmen wur-<br />
de vor dem H<strong>in</strong>tergrund der EU-Empfehlung, dass Auslandsmessen nur e<strong>in</strong>mal gefördert<br />
werden sollten, als vergleichsweise unverhältnismäßig e<strong>in</strong>gestuft und daher nicht aufge-<br />
nommen. Von den Firmen wird aber weiterh<strong>in</strong> diese Erweiterung gefordert, da sie schnell<br />
vom Markt als nicht mehr existent angesehen und damit als mögliche Vertragspartner<br />
ausgeschlossen werden, wenn sie nicht auf den für die Branche bekannten und regelmä-<br />
ßigen Messen/Ausstellungen vertreten s<strong>in</strong>d. Hier wäre der Handlungsbedarf zum<strong>in</strong>dest für<br />
kle<strong>in</strong>ere Unternehmen zu prüfen und e<strong>in</strong> Modell <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit s<strong>in</strong>kenden Fördersätzen<br />
ab drei Förderungen zu prüfen.<br />
Die mehrfache Nutzung der Förderung kann somit durchaus im öffentlichen Interesse<br />
liegen, gleichwohl ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Inanspruchnahme der Förderung von im E<strong>in</strong>zelfall <strong>in</strong>s-<br />
gesamt 10mal bis 15mal sehr hoch. Wenn die Förderung nicht mehr dazu dient, <strong>in</strong>ternati-<br />
onale Messeauftritte zu erleichtern, sondern e<strong>in</strong> öffentlicher Zuschuss nur noch u. a. auf-<br />
grund gewachsener Antragskompetenz der Firmen mitgenommen wird, werden die Ziele<br />
der Förderung verfehlt. Vorstellbar s<strong>in</strong>d hier mit der Anzahl der Förderung s<strong>in</strong>kende För-<br />
dersätze oder auch Stellungnahmen der Unternehmen zur weiteren Bedarfslage. Zum<strong>in</strong>-<br />
dest muss e<strong>in</strong> „Gewöhnungseffekt“ bei den Firmen verh<strong>in</strong>dert werden.<br />
Über die Empfehlung der Halbzeitbewertung zur besonderen Förderung von Kle<strong>in</strong>gruppen<br />
wurde im SMWA nicht diskutiert. In Zukunft könnte neben der bestehenden Möglichkeit<br />
von Vergünstigungen bei der Teilnahme an Landesständen e<strong>in</strong> erhöhter Fördersatz an-<br />
geboten werden, um den Nebeneffekt des Aufbaus bzw. der Festigung von möglichen<br />
Kooperationsbeziehungen mit dem Ziel von erweiterten Aktivitäten bei der Erschließung<br />
neuer Absatzmärkte zu unterstützen.<br />
Da jede achte Bewilligung (421 Fälle) von den Unternehmen nicht <strong>in</strong> Anspruch genom-<br />
men wurde und es sich bei den betroffenen Fördergegenständen vorwiegend um Aus-<br />
landsmessen handelt (44 Prozent), sollte überlegt werden, ob dieser Verwaltungsaufwand<br />
als „natürliche“ Verlustrate zu akzeptieren ist oder ob eventuell typische Hemmschwellen<br />
127 Vgl. Institut für Mittelstandsforschung Bonn (2003), Zentrale Ergebnisse: Sächsischer Mittelstandsbe-<br />
richt 2003, S. 2.