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Materialbericht EFRE - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

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über. 56 E<strong>in</strong>e Förderung, die zu stark an Beschäftigungsziele gebunden ist, läuft Gefahr,<br />

die weiterh<strong>in</strong> notwendige Modernisierung des Kapitalstocks und die Erhöhung der im Vergleich<br />

zu Westdeutschland noch rückständigen Produktivität zu verlangsamen.<br />

Die Beschäftigungswirkung von Investitionen wird durch die Kapital<strong>in</strong>tensität beschrieben.<br />

Sie stellt das Investitionsvolumen je geschaffenem Arbeitsplatz dar. In der Bewertung der<br />

Kapital<strong>in</strong>tensität spiegelt sich der oben beschriebene Zielkonflikt zwischen der Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen und der Modernisierung des Kapitalstocks wider: E<strong>in</strong>e niedrige Kapi-<br />

tal<strong>in</strong>tensität bedeutet, dass kurzfristig relativ viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Die<br />

notwendige Erhöhung der Produktivität macht aber e<strong>in</strong>e hohe Kapital<strong>in</strong>tensität notwendig.<br />

Im Untersuchungszeitraum der Halbzeitbewertung war die Kapital<strong>in</strong>tensität vergleichswei-<br />

se hoch. Dies liegt vermutlich <strong>in</strong> der Projektauswahl für den Ausschnitt der <strong>EFRE</strong>/GA-<br />

Förderung begründet. Inzwischen ist die Kapital<strong>in</strong>tensität deutlich gesunken: Am aktuellen<br />

Rand (2004) liegt sie etwa im Durchschnitt aller ostdeutschen Länder zur Halbzeitbewer-<br />

tung. Der starke Rückgang der Kapital<strong>in</strong>tensität ist zum e<strong>in</strong>en auf die stärkere Berück-<br />

sichtigung von KMU <strong>in</strong> der GA/<strong>EFRE</strong>-Förderung zurückzuführen, ist zum anderen aber<br />

auch Ergebnis der verstärkten Kopplung der Förderung an neuen Arbeitsplätzen (Decke-<br />

lung der förderfähigen Investitionen je Arbeitsplatz). In Zukunft sollte Sorge getragen wer-<br />

den, dass das Ziel der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch den Aufbau e<strong>in</strong>es<br />

produktiven (und <strong>in</strong> wachsendem Maße kapital<strong>in</strong>tensiven) Kapitalstocks ausreichend Be-<br />

achtung f<strong>in</strong>det.<br />

Kopplung von Investitionszulage und -zuschuss<br />

Die vorliegende Aktualisierung bezieht sich auf die <strong>EFRE</strong>-kof<strong>in</strong>anzierten GA-Zuschüsse,<br />

Daten zur Investitionszulage lagen nicht vor. Im Rahmen der allgeme<strong>in</strong>en Diskussion und<br />

bei Gesprächen mit den Unternehmen werden die beiden Instrumente der Investitionsför-<br />

derung aber kaum unterschieden. Von den Unternehmen wird die Trennung dieser beiden<br />

Förder<strong>in</strong>strumente zwar h<strong>in</strong>genommen, es wurde <strong>in</strong> der Befragung aber <strong>in</strong> vielen Fällen<br />

explizit e<strong>in</strong>e Zusammenlegung vorgeschlagen. 57<br />

56 Entscheidend ist hier der Output- oder Kapazitätseffekt: Wenn durch die Modernisierung und Produktivitätssteigerung<br />

zusätzliche Outputs am Markt abgesetzt werden können, wachsen die Kapazitäten und<br />

damit die Arbeitsplätze. Untersuchungen zu westdeutschen GA-Regionen haben gezeigt, dass für die<br />

GA-Förderung der Outputeffekt den Substitutionseffekt (Kapital für Arbeit) überstiegen hat. Vgl. dazu<br />

ausführlich die Halbzeitbewertung der Maßnahme.<br />

57 Der Unternehmensverband der sächsischen Metall- und Elektro<strong>in</strong>dustrie fordert dagegen, beide Instrumente<br />

parallel und langfristig fortzuführen. Vgl. <strong>Sachsen</strong> Metall (2004): a.a.O.

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