Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR
Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR
Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
nisse (erfolgreiche Entstörungen, Wassersuche), Ergebnisse radiästheti-<br />
scher Forschung <strong>und</strong> theoretische Ausführungen zum Globalgitternetz,<br />
zum Benker-System, zum Begriff <strong>der</strong> Erdstrahlen, zur Polarität; schließlich<br />
Ratschläge für die radiästhetische Praxis, Informationen über an<strong>der</strong>e radi-<br />
ästhetische Vereinigungen, rechtliche Ratschläge <strong>und</strong> Meßprobleme.<br />
C) Zwischen Strahlen <strong>und</strong> Geistern<br />
<strong>Die</strong> Themenschwerpunkte <strong>der</strong> Zeitschriften geben nur einen ersten Hin-<br />
weis auf die theoretischen Orientierungen <strong>der</strong> Radiästheten. Deutlicher<br />
ausgeprägt sind diese in den Vorstellungen darüber, was Radiästhesie ist.<br />
Das kommt am deutlichsten in Definitionen, Erklärungen <strong>und</strong> Umschrei-<br />
bungen <strong>der</strong> Radiästhesie, des Rutengehens, Pendelns zum A~sdruck.~<br />
Definitionsmerkmale sind - neben den obligatorischen Geräten, Wün-<br />
schelrute, Pendel, »Anzeiger« - einmal spezifische Ziele: die Suche nach<br />
Unterirdischem, nach Wasser, Erzen, Öl, o<strong>der</strong> generell die Suche nach Ver-<br />
borgenem. (Daß diese Definitionen den Anschein erzeugen, das Wassersu-<br />
chen stehe im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, wird meist durch die weiteren Ausführungen<br />
in diesen Texten korrigiert.) <strong>Die</strong> restlichen Definitionen sind »theoreti-<br />
scher«. Als Ziele gelten hier »Strahlen«, »Impulse«, »Vibrationen«, als Mit-<br />
tel wird allenthalben die »Fühligkeit« angesehen. Schon dieses Merkmal<br />
berechtigt, das damit umschriebene Feld als »Radiästhesie«, zu deutsch<br />
»Strahlenfihligkeit«, zu bezeichnen. Doch dürfen die kleinen Unterschiede<br />
<strong>der</strong> radiästhetischen Definitionen nicht übersehen werden. Während man-<br />
cherorts von »Strahlen«, »Strahleneinwirkungen« u.ä. die Rede ist, kommt<br />
in an<strong>der</strong>en ein weiteres Element hinzu: Hier müssen die Strahlen »gedeu-<br />
tet« werden, hier spielt <strong>der</strong> »Geist«, das »Hellsehen« <strong>und</strong> »Wünschen« hin-<br />
ein. <strong>Die</strong>se Unterschiede bringen eine Zweiteilung zum Ausdruck, die von<br />
den Radiästheten selbst vorgenommen wird. <strong>Die</strong> Physikalisten, für die das<br />
Schlagen <strong>der</strong> Rute o<strong>der</strong> des Pendels von unsichtbaren, auf den Körper wir-<br />
kenden Naturkräften verursacht ist, stehen den Mentalisten gegenüber, die<br />
<strong>der</strong> Überzeugung sind, daß <strong>der</strong> Ausschlag mindestens zusätzlich noch mit<br />
Hilfe unbekannter Leistungen des menschlichen Bewußtseins vollzogen<br />
wird. <strong>Die</strong>se Zweiteilung ist keineswegs eine Eigenheit <strong>der</strong> deutschsprachi-<br />
gen Radiästhesie, son<strong>der</strong>n findet sich ähnlich auch in <strong>der</strong> französischen Ra-<br />
diästhesie (Chevalier 1983). Innerhalb <strong>der</strong> zwei Stränge lassen sich verschie-<br />
dene Ansätze unterscheiden, die vor allem von Resch (1967) herausgestellt<br />
wurden.9 Allerdings sollte dabei beachtet werden, daß diese verschiedenen<br />
Ansätze empirisch nur selten in Reinform vertreten werden.