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Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR

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zeichnungen wie »Neognostik«, »Esoterik« bedacht wird.) <strong>Die</strong>s bedeutetje-<br />

doch nicht, daß nun die Magie auf wun<strong>der</strong>same Weise plötzlich die ganze<br />

mo<strong>der</strong>ne Gesellschaft in eine postmo<strong>der</strong>ne verzauberte. <strong>Die</strong> Magie hat<br />

nicht den ganzen Alltag durchdrungen (Golowin 1980, Heinrichs 1986,<br />

Fre<strong>und</strong> 1986 <strong>und</strong> Stenger 1989). <strong>Die</strong> Magie ist eine spezifische Handlungs-<br />

form, die auch ihre bestimmten Plätze hat. Durkheim <strong>und</strong> Weber haben<br />

recht: <strong>Die</strong> Magie kennt zwar keine Bibel <strong>und</strong> keinen Papst. Doch rettet sie<br />

sich in die Modeme, indem sie neue Sozialformen ausbildet <strong>und</strong> ihr <strong>Welt</strong>-<br />

bild an die Anfor<strong>der</strong>ungen des mo<strong>der</strong>nen Lebens anpaßt.<br />

Im dritten Kapitel soll dann endlich am Beispiel <strong>der</strong> Radiästhesie darge-<br />

stellt werden, wie die Handlungsform <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Magie aussieht.<br />

Wie es historisch zu dieser Handlungsform kam, soll in Kapitel 4 aufge-<br />

zeigt werden. In Kapitel 5 wird dann berichtet, wie sich die soziale Organisa-<br />

tion des Wünschelrutengehens <strong>und</strong> Pendelns zur mo<strong>der</strong>nen Radiästhesie<br />

entwickelt hat. <strong>Die</strong> entsprechenden Entwicklungen <strong>der</strong> radiästhetischen<br />

Vorstellungen werden in Kapitel 6 erläutert. <strong>Die</strong>se Vorstellungen bleiben<br />

nicht auf das »Spezialgebiet« Radiästhesie o<strong>der</strong> auf die »magische <strong>Welt</strong>an-<br />

schauung« beschränkt. Sie orientieren sich, wie in Kapitel 7 gezeigt wird,<br />

an <strong>der</strong> Wissenschaft, <strong>und</strong> hier kommt es zu Überschneidungen <strong>und</strong> Kon-<br />

flikten. <strong>Die</strong>s gilt auch für die Beziehung zur Kirche, zur öffentlichen Mei-<br />

nung <strong>und</strong> zum Recht (Kapitel 8). <strong>Die</strong>se mo<strong>der</strong>nen Institutionen grenzen<br />

die Radiästhesie deutlich aus ihrem Zuständigkeitsbereich aus. Dennoch<br />

lebt die Radiästhesie - <strong>und</strong> mit ihr weite Teile <strong>der</strong> Magie -vor allem von ih-<br />

rem praktischen Nutzen. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen hier - seit ihrer Mo<strong>der</strong>ni-<br />

sierung - Heiltätigkeiten. Deshalb soll in Kapitel 9 gezeigt werden, wie sich<br />

die Radiästhesie dem Feld ges<strong>und</strong>heitlicher Probleme organisatorisch <strong>und</strong><br />

inhaltlich zuwandte. Kapitel 10 führt beispielhaft aus, wie magische Thera-<br />

pie im Falle <strong>der</strong> Radiästhesie aussieht. In Kapitel 11 soll dann gezeigt wer-<br />

den, welche Folgen diese »Heilungen« haben <strong>und</strong> wie diese Folgen erklärt<br />

werden können. Das Schlußkapitel wendet sich dann <strong>der</strong> Frage zu, welche<br />

Funktion die mo<strong>der</strong>ne Magie erfüllt. Ihre speziell <strong>der</strong> medizinischen Spe-<br />

zialisierung entgegenlaufende Nähe zur subjektiven <strong>und</strong> leiblichen Erfah-<br />

rung (ihre beson<strong>der</strong>e »klinische Wirklichkeit«), ihre Fachkenntnisse igno-<br />

rierende »Ganzheitlichkeit« macht sie lebensweltlich äußerst attraktiv,<br />

doch wird ihre Anziehungskraft durch die Macht <strong>der</strong> legitimen Experten für<br />

dominante Wissenssysteme eingeschränkt. Mit Ausnahme des folgenden<br />

Kapitels soll dies alles am Beispiel <strong>der</strong> Radiästhesie bestimmt werden.

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