Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR
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glatt für ne Lüge, wenn ich mit <strong>der</strong> Rute drüber weggehe, da spür ich die Wasser-<br />
a<strong>der</strong> haargenau.«<br />
In den Augen <strong>der</strong> Radiästhesie stellt die »richtige« professionelle Aus-<br />
übung gewisse Anfor<strong>der</strong>ungen. Alle auch nur halbwegs professionellen Ra-<br />
diästheten sind sich darin einig, daß zur Ausübung <strong>der</strong> Radiästhesie ein ge-<br />
rüttelt Maß an Fachwissen gehört.<br />
»Man muß also jahrelang dabeibleiben <strong>und</strong> sich immer wie<strong>der</strong> schulen. (. . .) Al-<br />
so da einmal die Rute in die Hand nehmen <strong>und</strong> denn rumlaufen <strong>und</strong> sagen, ich<br />
kann es, des isch also nix.« (Herr L.)<br />
Im Gegensatz zu den vielen »Wald- <strong>und</strong> Wiesen-Radiästheten«, den blo-<br />
ßen »Wassersuchern«, die ,nur Wasser< kennen, benötigt <strong>der</strong> Radiästhet<br />
nicht nur »Fühligkeit«, son<strong>der</strong>n viel Übung <strong>und</strong> vor allen Dingen Wissen.<br />
Er erkennt auch die Grenzen des eigenen Wissens an. Ein Quasi-Professio-<br />
neller (T.) schätzt seine Stellung zu einem radiästhetischen Spezialgebiet<br />
ein: »des isch dann schon ne Sache, die denn wie<strong>der</strong> ganz ganz berufene<br />
Leute machen, (. . .) des isch ein Spezialgebiet, für des ich mich also nicht<br />
berufen fühl.« Freilich sind die Vorstellungen darüber, was <strong>der</strong> professio-<br />
nelle Radiästhet wissen sollte, sehr unterschiedlich. Den meisten gilt das ra-<br />
diästhetische Schulwissen als unentbehrlich, »weil es nämlich schwer ist,<br />
die verschiedenen Energiefel<strong>der</strong> zu unterscheiden« (Herr W.). Auch zer-<br />
fällt das, was als »notwendiges Wissen« angesehen wird, in die unterschied-<br />
lichsten Versionen.<br />
Der Radiästhet muß sein Gebiet theoretisch <strong>und</strong> praktisch beherrschen.<br />
Radiästheten vergleichen, wie gesagt, ihre Fähigkeit häufig mit einer Kunst.<br />
<strong>Die</strong> Kunst erfor<strong>der</strong>t Wissen <strong>und</strong> viel Übung - <strong>und</strong> etwas mehr:<br />
»Wenn <strong>der</strong> Rutengänger mit <strong>der</strong> Rute arbeitet <strong>und</strong> dies sehr, sehr oft übt, wie ein<br />
Klavierspieler, wird er seine Sensitivität dementsprechend erhöhen <strong>und</strong> wird ir-<br />
gendwann die Rute nicht mehr brauchen.« (Herr W.)<br />
Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> medizinisch tätige Radiästhet ist nicht einfach »fuhlig«.<br />
Seine herausragende Qualifikation drückt sich in <strong>der</strong> Überempfindlichkeit<br />
JUr Erdstrahlen aus. Während Erdstrahlen den gewöhnlichen Menschen<br />
erst nach langer Zeit (ges<strong>und</strong>heitlich) beeinflussen, spürt <strong>der</strong> Radiästhet<br />
diese Strahlen an allen Orten <strong>und</strong> inje<strong>der</strong> Situation schon nach kurzer Zeit:<br />
Beim Sitzen in <strong>der</strong> Wirtschaft, beim Schlafen im Hotelbett, ja sogar beim<br />
Autofahren zeigen ihm körperliche Vorgänge an, wann er sich über Erd-<br />
strahlen befindet.<br />
»Wenn ich lieg, dann merk ich's, dann hab ich's im Kreuz o<strong>der</strong> sowas, (. . .) des<br />
merk ich ganz deutlich. Des merken auch viele Leut, unbewußt, nur wissen se's<br />
nicht (. . .), die dann um Verspannung klagen.« (Herr L.)