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Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR

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den; wo Texte produziert werden, liegt eher die Inhaltsanalyse nahe;<br />

wo »Statistiken« <strong>und</strong> »Fälle« produziert werden, geben diese die Methode<br />

vor.<br />

Alle diese Materialien haben auch einen unterschiedlichen Status. Ton-<br />

band- <strong>und</strong> Videoaufzeichnungen etwa geben einen Ausschnitt des Gegen-<br />

standsbereichs mehr o<strong>der</strong> weniger authentisch wie<strong>der</strong>, sie bringen die fakti-<br />

schen <strong>und</strong> aktuellen Orientierungen <strong>der</strong> Handelnden in situ zum Ausdruck.<br />

Dagegen sind in Interviews <strong>und</strong> Fragebögen nicht nur Vermutungen des<br />

Forschers enthalten. Hier kommen nicht die Handlungen selber zum Vor-<br />

schein, son<strong>der</strong>n lediglich ihre nachträgliche Deutung, Rekonstruktion <strong>und</strong><br />

Kategorisierung. Schon die Herstellung <strong>und</strong> Verwendung von Daten allein<br />

ermöglicht eine gewisse Distanz zum Feld. <strong>Die</strong>s schon räumlich <strong>und</strong> zeit-<br />

lich, denn <strong>der</strong> Forscher kann sich jenseits des Feldes mit seinen Beobach-<br />

tungsprotokollen, Video- <strong>und</strong> Tonbandaufnahmen auseinan<strong>der</strong>setzen, <strong>und</strong><br />

diese Auseinan<strong>der</strong>setzung nimmt in dem Maße mehr Zeit ein, wie die Feld-<br />

forschung an Zeitaufwand einbüßt. Da die Phase <strong>der</strong> Dateninterpretation<br />

(bei einiger Überlappung) auf die <strong>der</strong> Feldforschung folgt, entsteht auch ei-<br />

ne soziale Distanz. Stück für Stück schwindet die lebendige Erinnerung; je<br />

mehr die Analyse voranschreitet, um so mehr ist <strong>der</strong> Gegenstand nur noch<br />

über die <strong>der</strong>art erhobenen Daten vorhanden.<br />

<strong>Die</strong> Daten unterscheiden sich vor allen Dingen danach, ob sie in einer<br />

formalen Erhebungssituation produziert wurden, wie Interviews, schriftli-<br />

che Befragungen, ob sie die sozialen Situationen natürlich wie<strong>der</strong>geben<br />

(Aufnahmen von Gesprächen, Ausmutungen usw.) o<strong>der</strong> ob sie stärker kon-<br />

struiert wurden (Protokolle, Citation Index u.ä.)<br />

Das empirische Material umfaßt neben unsystematisch genutzten Foto-<br />

grafien, Graphiken u.ä.:<br />

- Protokolle, Fotografien <strong>und</strong> Tonbandaufnahmen von vier mehrtägigen<br />

Schulungen.<br />

- Tonbandmitschnitte, Protokolle, Bild- <strong>und</strong> Videoaufnahmen von elf<br />

Großveranstaltungen (Messen, Kongresse, Vorträge, Versammlungen)<br />

- Protokolle, Tonband- <strong>und</strong> Videomitschnitte von zwei privaten »Hausun-<br />

tersuchungen«.'<br />

- Aufnahmen von 12 Interviews mit »Radiästheten«.'<br />

- Aufnahmen von 12 Interviews mit »Klienten«.<br />

- Aufnahmen von 12 Gesprächen mit »Informanten«: Wissenschaftlern,<br />

Vereinsvorständen, Parapsychologen, Verlegern (es ist ein Zufall, daß es<br />

sich auch hier um 12 Gespräche handelt).<br />

- Eine schriftliche Befragung von knapp 250 (700) »Klienten«.

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