Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR
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U) <strong>Die</strong> Krankheitsbeschreibung <strong>und</strong> die kurze Heilung<br />
<strong>Die</strong> Geschichte ist unauffällig. Aufden ersten Blick weist sie keine besonde-<br />
ren Merkmale auf. <strong>Die</strong> kommen erst im Vergleich mit an<strong>der</strong>en solchen Ge-<br />
schichten an den Tag. Nun können hier nicht alle diese Geschichten vorge-<br />
legt werden. Einige exemplarische Fälle aus den verschiedensten Situatio-<br />
nen müssen genügen, die konstante zeitliche Struktur <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>moti-<br />
ve aufzuzeigen, die diese Geschichten auszeichnen. Sehen wir uns eine<br />
an<strong>der</strong>e Geschichte aus einer ganz an<strong>der</strong>en Situation an. Der Radiästhet G.<br />
erzählt vor einer größeren Schar Neulingen über seine Erfahrungen:<br />
G.: . . . <strong>und</strong> äh war (einmal) ein Tierarzt <strong>der</strong> hatte also zwei Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> äh <strong>der</strong> eine<br />
Sohn, war vier o<strong>der</strong> fünf Jahre alt, dem lief also seit Monaten (ja) man kann sa-<br />
gen schon ewig, <strong>der</strong> dicke Eiter; aus beiden Ohren heraus. Der war Universi-<br />
tätskliniken (wußte) man nichts dagegen.<br />
(1,5 sec. Pause)<br />
Sacht ich, gib mir das Kind, dann guck ich mal sein Plätzchen<br />
I1 mol an ne, <strong>und</strong> no ging ihm also ein (ich verwende) exakt das Wort Reizstrei-<br />
fen ne, ein dicker Reizstreifen quer durch den Kopf durch. (Klatscht)<br />
I11 Ich hab en im Bett umgedreht, nach drei Tagen war die (Entzündung) ver-<br />
schw<strong>und</strong>en. Also wissen Sie, wenn Sie solche Dinge erleben . . . (40 Jahre)<br />
Auch diese Geschichte ist dreigliedrig. <strong>Die</strong> Krankheit eines kleinen Bu-<br />
ben (I) bringt Herrn G. auf den Plan. Er diagnostiziert radiästhetisch einen<br />
Reizstreifen; das Bett wird umgedreht (11). Und wie<strong>der</strong> erhalten wir eine ge-<br />
naue zeitliche Angabe, wann die Folge, die Heilung (111), eintrat. Obwohl<br />
G's Vortrag nicht von Zuhöreräußemngen begleitet wird, sehen wir an sei-<br />
ner folgenden Äußerung, daß die Geschichte beendet ist: Er wendet sich an<br />
sein Publikum <strong>und</strong> hebt die Beson<strong>der</strong>heit dieser Geschichte hervor: »Also<br />
wissen se wenn sie solche Dinge erleben . . .«<br />
Doch nicht nur ein Ende läßt sich erkennen. <strong>Die</strong> Geschichte hat einen<br />
Anfang: Wie<strong>der</strong> ist es eine kranke Person, nämlich <strong>der</strong> Sohn des Tierarztes.<br />
Es ist keineswegs zufällig, daß Herr G. hier - etwas ,märchenhaft< - erläu-<br />
tert, über wen gesprochen wird. In an<strong>der</strong>en Geschichten fragen die Erzähler<br />
sogar nach, ob die Zuhörer den Betreffenden o<strong>der</strong> wenigstens die Straße,<br />
das Dorf o<strong>der</strong> den Ort des Geschehens kennen. Der Erzähler identifiziert<br />
seine Figur, er fuhrt Namen, Adressen, Beruf, Verwandtschafts- o<strong>der</strong> Nach-<br />
barschaftsverhältnisse an, die deutlich markieren, daß es sich nicht um Fik-<br />
tionen handelt. In <strong>der</strong> Forschung über paranormale Spontanberichte<br />
werden solche Markierungen, in denen Figuren, Schauplatz <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e nä-<br />
here Umstände geschil<strong>der</strong>t werden, Evidenzen genannt: Einzelne, nament-<br />
lich genannte Personen, genau bestimmte Orte <strong>und</strong> exakte Zeitangaben<br />
zeigen an, daß es sich nicht um fiktive, son<strong>der</strong>n um wirkliche Ereignisse