Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR
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praktischem Interesse mit radiästhetischen Themen beschäftigen <strong>und</strong> Untersuchungen<br />
durchführen, die meistenteils in <strong>der</strong> radiästhetischen Öffentlichkeit<br />
publik werden <strong>und</strong> die zugleich <strong>der</strong> internationalen Forschung unbekannt<br />
sind. Es handelt sich sozusagen um zwischen wissenschaftlichen<br />
Institutionen <strong>und</strong> dem radiästhetischen Feld vagab<strong>und</strong>ierende Wissenschaftler,<br />
die mit dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Verband in Beziehung stehen<br />
o<strong>der</strong> sogar eigene Ausbildungsbetriebe leiten bzw. radiästhetische Produkte<br />
herstellen. <strong>Die</strong>se Übergangszone zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Radiästhesie<br />
findet einen weiteren Ausdruck in einer Reihe von Abschlußarbeiten, in<br />
denen - oft auf Geheiß lehren<strong>der</strong> Akademiker - <strong>der</strong> Nachweis des »Wünschelrutenphänomens«<br />
versucht wird.'' <strong>Die</strong>se akademische Beschäftigung<br />
findet vorwiegend an technischen <strong>und</strong> landwirtschaftlichen Hochschulen<br />
statt <strong>und</strong> hat auch schon staatlich gefor<strong>der</strong>te Projekte zur Folge gehabt.I6<br />
Derselbe Versuch des Nachweises hat zur Verleihung von Doktorgraden<br />
geführt, <strong>und</strong> bei zwei Dissertationen wurde die Radiästhesie sogar als Forschungsmethode<br />
eingesetzt.17<br />
Auch innerhalb <strong>der</strong> Radiästhesie kommt diese »Verwissenschaftlichung«<br />
zum Ausdruck. Schon in den 50er Jahren hatte Wetze1 eine wissenschaftliche<br />
Abteilung im deutschen Verein ins Leben gerufen; <strong>der</strong> FkG<br />
unterhält eine »Sektion Forschung« <strong>und</strong> for<strong>der</strong>t auch »private Forschungsaktivitäten«.<br />
Mit radiästhetischen Problemen beschäftigt sich auch die<br />
Schweizer »Gesellschaft für Forschung auf biophysikalischen Grenzgebieten«,<br />
»welcher vornehmlich Ärzte <strong>und</strong> Professoren verschiedener Hochschulen<br />
angehören« (KönigIBetz 1983, 61). Wie erwähnt, gibt es Überlegungen,<br />
daß die Arbeiten des Deselschen Labors vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Forschung <strong>und</strong> Technik finanziell unterstützt werden ~ollen.'~ <strong>Die</strong> Reformatoren<br />
wichtiger praktischer Theorien - Aschoff, Curry, Hartmann,<br />
Mohlberg, A. Schnei<strong>der</strong>, R. Schnei<strong>der</strong>, Oberbach - sind allesamt z.T. promovierte<br />
Akademiker. Sie stehen damit keineswegs alleine. Unter den Autoren<br />
<strong>der</strong> oben erwähnten Zeitschriftenjahrgänge finden sich zwei Professoren,<br />
zwölf Doktoren (darunter mehrere Dr. Ing.), vier Ingenieure <strong>und</strong> vier<br />
Diplomwissenschaftler. Trotz <strong>der</strong> z.T. heftigen Kritik <strong>und</strong> einer Vielzahl<br />
negativ ausfallen<strong>der</strong> wissenschaftlicher Untersuchungen fällt es den Radiästheten,<br />
gestützt <strong>und</strong> gestärkt durch vagab<strong>und</strong>ierende Wissenschaftler,<br />
nicht schwer, Erwi<strong>der</strong>ungen, Entgegnungen <strong>und</strong> zuträgliche Referenzen<br />
gegen diese Kritik auf~ubauen.'~<br />
Im Unterschied zur gr<strong>und</strong>lagentheoretischen Orientierung <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
ist die Forschung im Übergangsbereich weitaus praktischer. Gegenstände<br />
<strong>der</strong> Untersuchung sind die Auswirkungen von »Störzonen« auf<br />
Pflanzen, Tiere <strong>und</strong> Menschen, also tier-, humanmedizinische <strong>und</strong> baubio-