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Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR

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Obwohl sich noch an<strong>der</strong>e namhafte Wissenschaftler als Wünschelruten-<br />

forscher betätigen, blieb diese Forschung innerhalb <strong>der</strong> Physik randständig.<br />

Zwei <strong>der</strong> wichtigsten wissenschaftlichen Vertreter im deutschen Sprachge-<br />

biet bemerken, das Phänomen sei noch »praktisch unerforscht, unaufge-<br />

klärt, von <strong>der</strong> offiziellen Wissenschaft bekämpft <strong>und</strong> im Dunstkreis des Ok-<br />

kulten verwoben« (Betz/König 1983, 75). Ein an<strong>der</strong>er Forscher stellt zwar<br />

eine Unzahl von Untersuchungen dagegen, doch kommt auch er zum<br />

Schluß: »Obwohl eine große Zahl von Untersuchungen zum Rutengehen<br />

unternommen wurden, bleibt <strong>der</strong>en Status ungeklärt. Das ist vor allen Din-<br />

gen eine Folge schlampiger Versuchsmethoden <strong>und</strong> nachlässig verfaßter<br />

Forschungsberichte.« (Hansen 1982, 362)<br />

<strong>Die</strong> Randständigkeit <strong>der</strong> Forschung ist nicht nur darin begründet, daß<br />

bislang nur punktuell <strong>und</strong> nicht kontinuierlich geforscht wurde. Sie drückt<br />

sich auch in einer Ergebnislosigkeit aus, die angesichts <strong>der</strong> Vielzahl von Un-<br />

tersuchungen überrascht. Und schließlich zeigt sie sich in <strong>der</strong> z.T. heftigen<br />

Kritik an<strong>der</strong>er, insbeson<strong>der</strong>e »skeptischer« Wis~enschaftler.'~<br />

2. Der soziale Übergangsbereich<br />

Das Verhältnis zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Radiästhesie zerfällt nicht in<br />

zwei voneinan<strong>der</strong> unabhängige Foren. Wenn auch die Beziehungen zu<br />

den renommierten Wünschelrutenforschern auf wenige Vereinigungen beschränkt<br />

bleiben, so gibt es doch auch Wissenschaftler von weniger großem<br />

Ruf, die mit solchen Vereinen Beziehungen pflegen, die von Kontakten zu<br />

renommierten Wünschelrutenforschern ausgeschlossen sind. <strong>Die</strong> Präsenz<br />

einer Reihe von Vertretern wissenschaftlicher Institutionen im radiästhetischen<br />

Diskurs weist auf einen sozialen Übergangsbereich zwischen Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Radiästhesie hin. <strong>Die</strong>ser Übergangsbereich wird umschrieben<br />

durch die Verbindung <strong>der</strong> Wissenschaftler zu einzelnen Vertretern »radiästhetischer<br />

Spitzenforschung«, wie etwa Desel, Hartmann, Aschoff, <strong>und</strong><br />

durch die radiästhetischen Zeitschriften, die formal den Ansprüchen <strong>der</strong><br />

Wissenschaftlichkeit so weit entsprechen, daß dort auch Wissenschaftler<br />

veröffentlichen. Der Übergangsbereich zeigt sich auch an Symposien, Kongressen<br />

<strong>und</strong> Tagungen zu Geobiologie, Baubiologie <strong>und</strong> Radiästhesie. Hier<br />

treten neben prominenten Reformern <strong>und</strong> Laienforschern <strong>der</strong> Radiästhesie<br />

auch Vertreter wissenschaftlicher Institutionen auf, darunter auch eine Reihe<br />

von Professoren.14 Von einem Übergangsbereich kann deswegen gesprochen<br />

werden, weil sich diese Wissenschaftler ausdrücklich <strong>und</strong> oft aus

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