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Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR

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sich eine Reihe kürzerer Geschichten, die zum Teil nur wenige Sätze lang<br />

sind. Sie alle zeichnen sich, wie ich im folgenden zu zeigen versuche, durch<br />

eine gemeinsame Gr<strong>und</strong>struktur aus. Dafür mag ein erstes Beispiel dienen,<br />

das ebenfalls einer beson<strong>der</strong>en Situation entstammt. Im Rahmen einer<br />

Fernsehserie über »Esoterik« fand eine Sendung statt, die dem Thema<br />

»Wünschelrutengehen <strong>und</strong> Pendeln« gewidmet war. Als Studiogäste waren<br />

Bewohner <strong>der</strong> Stadt geladen, in <strong>der</strong> von Pohl seine berühmt gewordenen<br />

Untersuchungen vorgenommen hatte. Nach etwa <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Sendung<br />

wandte sich die Mo<strong>der</strong>atorin (PS) an die Studiogäste:<br />

1 PS.:<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6 F.:<br />

7<br />

8<br />

9 PS.:<br />

10 F.:<br />

11<br />

12<br />

13 PS.:<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18 PS.:<br />

19<br />

Aber vielleicht hat <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e von ihnen<br />

versucht ob sein Bett richtig steht <strong>und</strong> sich da einen<br />

<strong>Wünschelrutengänger</strong> ins Haus geholt. Gibt es da<br />

Erfahrungen? (Pause) Das sind ja schon einige, möchten sie<br />

was dazu sagen?<br />

Mein Mann hat jahrelang unter Magenübersäuerung gelitten<br />

<strong>und</strong> ist von Arzt zu Arzt gegangen hat nur äh Säureblocker<br />

bekommen. Und äh es wurde nicht besser, dann haben wir<br />

Ja.<br />

dem Herrn B. gesagt er soll (da) ausmessen, <strong>und</strong> es wurde<br />

da ausgemessen, <strong>und</strong> es wurde festgestellt, daß unter dem<br />

Bett von meinem Mann (äh) Strahlung da ist. Wir sind dann<br />

Ja.<br />

ausgezogen in en an<strong>der</strong>s Zimmer, <strong>und</strong> nach circa<br />

sechs Wochen (hab) Besserung gezeigt <strong>und</strong> jetzt.<br />

Nach zwei Jahren ungefähr is es ganz vergangen (gibt)<br />

,(besser) geworden.< Gibts noch eine<br />

überhaupt keine (Magen)<br />

Stimme? . . .<br />

Nachdem die Mo<strong>der</strong>atorin ihre sehr allgemeine Frage (<strong>und</strong> Frageparaph-<br />

rase) gestellt hatte (1-4), meldeten sich einige Zuhörer mit Handzeichen<br />

(4f.). Ohne jede Einleitung beginnt Frau F. sofort von <strong>der</strong> Krankheit ihres<br />

Mannes zu berichten, gegen die selbst ärztliche Maßnahmen (»Säureblok-<br />

ker«) nichts genutzt hätten. Man habe dann einen Rutengänger herbeigezo-<br />

gen, <strong>der</strong> »Strahlung« festgestellt habe, <strong>und</strong> sei »ausgezogen«. Nach einiger<br />

Zeit sei »Besserung« eingetreten, »nach zwei Jahren« sei schließlich die<br />

Krankheit ganz verschw<strong>und</strong>en.<br />

So unauffällig diese kleine Geschichte auf den ersten Blick anmutet, muß<br />

eine kleine Beson<strong>der</strong>heit beachtet werden. Offenbar bedarf es keiner beson-<br />

<strong>der</strong>en Erläuterung o<strong>der</strong> Einleitung, wenn auf die Frage nach »Erfahrungen«<br />

mit <strong>Wünschelrutengänger</strong>n sofort eine Geschichte erzählt wird, die viel mit<br />

Krankheit, aber nichts Ausdrückliches mit »Wassera<strong>der</strong>n« <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen

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