Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR
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20 Klinckowsstroem zitiert den Geologen Richter von 1930, <strong>und</strong> 1951 beschäftigte<br />
sich Quiring sehr ausführlich <strong>und</strong> kritisch mit »Wünschelrute <strong>und</strong> Geophysik«.<br />
21 Religiöse Bedenken gegen das »Muten« <strong>der</strong> Bergleute meldete schon Georg<br />
Meyer in seinem »Bergwercks Geschöpff« aus dem Jahre 1595 an: »solchen<br />
folgen auch etliche Bergleute/die viel beschwerungen an die Ruten legen/~~<br />
doch Gott vnd die Natur nich zu lest/das sie darumb einer Mücken<br />
groß/von jhrer beneidung wiche/darum saget Salomon/<strong>der</strong> Segen Gottes<br />
macht reich ohne vrsach«. Ebenso Räbmann Bern (1606), nach Veith,<br />
Heinrich (1968), Deutsches Bergwörterbuch. Wiesbaden, 582; darin auch<br />
Löhneyss.<br />
22 Nach Wappler (1907); nach Klinckowstroem (1955), 97.<br />
23 Eis (1962). Um ein Beispiel zu geben: »Ad virgulas. Jch pit dich, gebaldiger got,<br />
alß du gebaldig pist in dem himel vnd jn <strong>der</strong> erden, daz du gebalt vnd krafft vnd<br />
macht gebest dissen rutten, alß du gabst <strong>der</strong> rutte aron, da mit er schlüg in daz<br />
rot mer, da jn dy kin<strong>der</strong> von israhel noch volgen in rechter lib vnd glauben. Also<br />
laß mich auch, lieber herjesus christus, dy rutten mit rechter warheit an dy rechten<br />
stat gen, da ich in sin hab. Jn dem namen des vaters vnd des suns vnd des<br />
heiligen geists. amen.«<br />
24 Spätestens im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t ist die volkstümliche Verwendung <strong>der</strong> Rute auch<br />
außerhalb des Bergbaus sicher belegt. 1669 stellt Theodor Kirchmaier in seiner<br />
Dissertation fest, daß mit <strong>der</strong> Rute Golda<strong>der</strong>n, Zauberringe, Zauberspiegel <strong>und</strong><br />
Kristalle gesucht werden.<br />
25 Vgl. dazu u.a. Katz/Paulson (1946) <strong>und</strong> (1949); Besterman (1926).<br />
26 Vgl. Thomas (1973), 280 ff. Ein Beispiel aus Deutschland findet sich in <strong>der</strong> Erzählung<br />
»<strong>Die</strong> Wünschelrute« von Konrad Kümmel (1914), 62 ff.<br />
27 Ellis (1917); Klinckowstroem (191 1); hilfreich waren daneben noch die Bibliographie<br />
von Tromp (1949) mit beinahe 700 Titeln <strong>und</strong> die etwas kürzeren (aber<br />
keineswegs identischen) von Barrett <strong>und</strong> Besterman (1926).<br />
28 »<strong>Die</strong> Wünschelrute wird durch die Geschichte des Jakob Aymar in ganz Europa<br />
bekannt«. Aretin (1807).<br />
29 Sie <strong>und</strong> ihr Mann wurden in Österreich, Ungarn, Bayern <strong>und</strong> später auch in<br />
Frankreich mit <strong>der</strong> Betreuung von Bergwerken bzw. <strong>der</strong> Suche nach Bodenschätzen<br />
<strong>und</strong> Wasser betraut. Ihre Verbindung zu Richelieu versuchte sie zu<br />
nutzen, um - zum Wohle Frankreichs - für die Einführung <strong>der</strong> Wünschelrute<br />
zu ulädieren. <strong>Die</strong> Beausoleil war nicht nur die erste bekannte praktizierende<br />
~uien~än~erin; sie gehört auch zu den wenigen damaligen ~raktikern, die eigene<br />
Schriften verfaßte. Alierdinns mußte sie dafür auch büßen. Wegen ihrer mit<br />
dem Rutengehen verb<strong>und</strong>enen Neigung zu Alchemie <strong>und</strong> ~strolo~ie wurden<br />
sie <strong>und</strong> ihr Mann von Richelieu unter dem Vorwurf, sie paktierten mit dem<br />
Teufel, lebenslänglich eingesperrt.<br />
30 Zum folgenden vgl. Wetzels (1973); Klinckowstroem (1908); Klinckowstroem<br />
(1909).<br />
31 k~ie Bewegungen des Pendels sind keineswegs beliebig, son<strong>der</strong>n Abbildungen<br />
<strong>der</strong> Rotations- <strong>und</strong> Nutationsbewegunaen <strong>der</strong> Erde im Universum. Der echte<br />
Magier tritt aus dem Kreis des ~atslichen heraus, er zeigt sich im Nachvollzug<br />
<strong>der</strong> Gesetzmäßigkeiten <strong>der</strong> Natur.« Wetzels (1973), 119.