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Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR

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schiedlich wie das Material sind auch die Formen. Dem Neuling begegnen<br />

hier meist die weniger »sophistischen« Formen. <strong>Die</strong> größte Verbreitung fin-<br />

det sicherlich die V-Rute, ein V- o<strong>der</strong> zwieselformiger Stab, dessen ge-<br />

schlossener Winkel verschiedentlich ausgestaltet sein kann. Weniger häufig<br />

stößt man auf die sogenannte Winkelrute. <strong>Die</strong> Winkelrute besteht aus zwei<br />

einzelnen Stäben, die in einem rechten Winkel gebogen sind <strong>und</strong> am kürze-<br />

ren Ende gehalten werden.<br />

Das erste, was <strong>der</strong> Neuling lernen muß, ist die richtige Haltung <strong>der</strong> Rute.<br />

<strong>Die</strong> Rutenenden werden so mit <strong>der</strong> geschlossenen Faust (o<strong>der</strong> im »Pfot-<br />

chengriff« mit den Fingern) umfaßt, daß beim Schließen <strong>der</strong> Hand die<br />

Handflächen entwe<strong>der</strong> nach unten (»Obergriff«) o<strong>der</strong> nach oben (»Unter-<br />

griff~) gehalten werden. <strong>Die</strong> eigentliche Ausgangshaltung wird aber erst<br />

durch eine beson<strong>der</strong>e Handhabung erreicht, nämlich das Spannen <strong>der</strong> Rute.<br />

»Durch einen leichten Zug nach außen verleiht man <strong>der</strong> Rute eine gewisse<br />

Eigenspannung« (Heinrichs 1985, 33). <strong>Die</strong> Arme werden angewinkelt, so<br />

daß sich die Hände etwa in Höhe <strong>der</strong> Magengrube befinden. Dabei drückt<br />

man die Enden <strong>der</strong> V-Rute in <strong>der</strong> Hand so zusammen, daß sie in etwa eine<br />

Achse bilden. <strong>Die</strong> Enden <strong>der</strong> Winkelmte hält man dagegen in <strong>der</strong> nur lok-<br />

ker geschlossenen Faust, damit sie genügend Bewegungsfreiheit haben. In<br />

jedem Fall muß die Rute »trotz Spannung« in den Händen »spielen«.3<br />

Durch die Spannung wird die Rute furiert, die Rutenspitze zeigt nach oben<br />

o<strong>der</strong> liegt wenigstens parallel zur Erdoberfläche.<br />

<strong>Die</strong> Fertigkeit des Spannens erfor<strong>der</strong>t einige Übung, sie ist <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong><br />

»physiologischen Mechanik <strong>der</strong> Wünschelrute« (Haenel), denn leicht<br />

»bricht« die Rute aus, kann, aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> schlechten Haltung, nicht in einer<br />

ruhigen Lage gehalten werden. Das erfor<strong>der</strong>t vom Anfänger einiges Nach-<br />

fassen, oft hält er die Rutenenden zu straff o<strong>der</strong> klemmt sie mit dem ange-<br />

winkelten Zeigefinger so fest ein, daß eine Eigenbewegung gar nicht erfol-<br />

gen kann. Für die Haltung finden wir wenig Beschreibungen, denn sie<br />

gehört zum empraktischen Wissen.<br />

Herr U.: »Wissen Se des - Sie können des ja auch, also. (0,s sek. Pause) Nehmen<br />

sei mal die so in die Finger. ,()< (2 sec. Pause; U. korrigiert die Handhaltung)<br />

Herr K.: ,So?<<br />

U.: So jetzt (laufe mer) vom Fleck, <strong>und</strong> hier genauso.<br />

K. : )Mhm, (U. weist auf den Weg) (2 sec. Pause)<br />

U.: (So.) Jetzt laufen sie mal ganz langsam nach vorne, (in die) Wassera<strong>der</strong><br />

. . .«<br />

Wie die Pausen in diesem Gespräch andeuten, zeigt <strong>der</strong> Lehrer (Herr U.)<br />

die Haltung, er korrigiert den Eleven (K.), biegt dessen Hand <strong>und</strong> legt seine

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