Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler - SSOAR
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Nach <strong>der</strong> Lehre vom »biodynamischen Körperfelda ist <strong>der</strong> Mensch von<br />
einem Strahlenfeld umgeben, das, wie schon erläutert, durch den Aus-<br />
schlag <strong>der</strong> Rute angezeigt wird. »<strong>Die</strong> rechte Körperhälfte strömt Yang-<br />
Energie aus, die linke Yinenergie. (. . .) Wenn Harmonie besteht, zeigen die<br />
speziellen subjektiven Untersuchungsmethoden gleiche Energieweite von<br />
Yin <strong>und</strong> Yang.« (Hartmann 1986,9 <strong>und</strong> 17) Daß mit den »subjektiven Un-<br />
tersuchungsmethoden« im wesentlichen radiästhetische gemeint sind, wird<br />
sogleich deutlich: »Also: Kleiner Reaktionsbestand = Entzündungsbereit-<br />
schaft = Sympathikotonie. Großer Reaktionsabstand = Krampfbereitschaft<br />
= Vagatonie.« (Hartmann 1976, 69)<br />
Typische Unterschiede <strong>der</strong> »Aura« weisen auf unterschiedliche »Konsti-<br />
tutionstypen« hin, sie erlauben aber auch das Diagnostizieren einer Krank-<br />
heit: Sind die »Reaktionsabstände« (d.h. die Abstände des Rutenausschlags<br />
von Auszumutenden) bei<strong>der</strong> Seiten eines Menschen ungleich groß, d.h.<br />
»unharmonisch«, so leidet er an einer Störung.<br />
<strong>Die</strong> Vorstellung eines »Körperfeldes« findet sich auch bei an<strong>der</strong>en »ok-<br />
kulten Methoden«, wie etwa <strong>der</strong> »Kirlian-Photographie«. <strong>Die</strong>se photogra-<br />
phische Technik bildet Körper mit sichtbaren, breiten Rän<strong>der</strong>n ab, die als<br />
»Körperfeld«, »Aura«, »Elektrobioluminiszenz« gedeutet werden (Prokopl<br />
Wimmer 1987,142 K). Es verwun<strong>der</strong>t deshalb nicht, daß die Kirlian-Photo-<br />
graphie auch von Radiästheten betrieben wird.<br />
Während das von Hartmann entwickelte biodynamische Körperfeld eine<br />
begrenzte Reichweite hat, war schon von Curry entdeckt worden, daß Kör-<br />
per Strahlen auch auf längere Strecken aussenden können.'' <strong>Die</strong>se, an die<br />
praktischen Theorien <strong>der</strong> Strahlenlinien anknüpfende Vorstellung wurde<br />
für medizinische Zwecke erweitert. So gelten bestimmte Gegenstände (be-<br />
stimmte pflanzen), Materialien (z.B. Stoffe, die aus dem Erdinnern stam-<br />
men) <strong>und</strong> Formen (z.B. senkrecht aufgestellte Hohlformen) als schädlich.<br />
Ein an<strong>der</strong>er Arzt <strong>und</strong> prominenter Radiästhet, Aschoff, vertritt die Auffas-<br />
sung, Gegenstände nähmen über Reizzonen »Informationen« auf <strong>und</strong><br />
könnten diese auch an an<strong>der</strong>en Orten als »Strahler« o<strong>der</strong> »Laser im Mikro-<br />
wellenbereich« wie<strong>der</strong> aussenden. Wie die Reizzonen selbst führen diese<br />
Strahlen zur »Elektrisierung« des Blutes. Zum Nachweis des »elektrisch<br />
schwingenden Blutes« entwickelte er einen nach ihm benannten Bluttest.19<br />
<strong>Die</strong> Kirlian-Photographie <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aschoffsche Bluttest sind lediglich<br />
teilweise mit radiästhetischen Vorstellungen durchsetzt; auch in <strong>der</strong> Bau-<br />
biologie ist die medizinische Radiästhesie nur ein möglicher Bestandteil.<br />
<strong>Die</strong> Baubiologie verfugt über eigene Institutionen <strong>und</strong> ein beson<strong>der</strong>es Be-<br />
rufsbild, den »baubiologischen Berater«. Ihre Inhalte speisen sich aus sehr<br />
unterschiedlichen Quellen. »<strong>Die</strong> Baubiologie bemüht sich darum, die Zu-