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StudienVerlag - Oapen

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Wandern werden in Deutschland. Nicht nur für Sie, Frau Schmitz. Auch für die<br />

Herrchen, die jetzt ihre Klugscheissereien über Sie in die Zeitungen schmieren. Das<br />

danken Sie Ihrem Führer! Und dieses grosse Wandern in Deutschland, dieses Irren<br />

von Haus und Hof, dieses Sichretten aus den brennenden Trümmern wird nicht zu<br />

Ende sein, bis es mit Ihrem Führer zu Ende ist, mit Ihrem ganzen Führergesindel –<br />

am höchsten Galgen, am stärksten Strick. Und wir hoffen für Sie und für Deutschland,<br />

dass das doch noch ein deutscher Strick sein wird, Frau Schmitz aus Köln.<br />

Frau Schmitz aus Köln – Das Manuskript ist der Reihe der für die BBC geschriebenen<br />

„Personal Messages“ an „Verwandte von Gestapo, Quislingen usw.“ zuzuordnen. Im<br />

Gegensatz zu den Adressaten von: „An Herrn Pastor Schulz in Hamburg“, „An Frau<br />

Oberg in Zwickau“ und „Message to Frau Heydrich“ ist Frau Schmitz einer halb-fiktiven<br />

publizistischen Quelle entnommen:<br />

In der NS-deutschen Wochenschrift „Das Reich“ – Ausgabe Nr. 35 vom 30.8.1942 –<br />

schreibt SS-Kriegsberichterstatter Hans Schwarz van Berk einen seiner fast wöchentlichen<br />

Kommentare: „Unsere aufgewühlte Erde. Die Wanderung der Völker“. Die „reportagehafte“<br />

Anekdote von Frau C. Schmitz in Köln fungiert hier als rhetorischer Kniff.<br />

In weiteren Artikeln zum Thema Bombenopfer (im Jahr 1943) hat Schwarz van Berk<br />

wiederum Kölner Exempel zur Hand – der Appell zur Selbsthilfe ersetzt die „Verheißung“<br />

der weltweiten Völkerwanderung.<br />

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