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StudienVerlag - Oapen

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Publizistik (Poetik, Polemik, Politik)<br />

Editorische Vorbemerkungen<br />

Die vorliegende Auswahl-Edition orientiert sich an den textwissenschaftlichen Standards<br />

einer kommentierten Studienausgabe. Die beiden Großkapitel:<br />

• „Publizistik (Poetik, Polemik, Politik)“<br />

• „Briefe und Lebensdokumente“<br />

sind je chronologisch geordnet.<br />

Das Kapitel „Publizistik“ versammelt Aufsätze und Reden sowie Leserbriefe und literarische<br />

Entwürfe und Notizen. (Persönliche Aufzeichnungen ohne Publikationsabsicht –<br />

wie etwa das Tagebuch 1944 – sind den Briefen und Lebensdokumenten zugeordnet.)<br />

Das vorrangige inhaltliche Ziel ist die möglichst vielfältige Erschließung des Werks<br />

des vorgeblichen „Nur-Parodisten“, um Impulse für die Wieder-Entdeckung von Robert<br />

Neumann als Dichter, Essayisten und streitbaren Publizisten zu geben. Nicht zuletzt wird<br />

RN als ein maßgeblicher Organisator des antifaschistischen Exils und als ein internationaler<br />

Kulturvermittler ins Blickfeld gerückt.<br />

Besondere Aufmerksamkeit widmet die Auswahl den biographischen Bruchlinien<br />

sowie den politischen und literarischen Kontroversen, um die Inhalte und Qualität des<br />

Polemikers RN der Vergessenheit zu entreißen. Gewährsmann für eine solche Herangehensweise<br />

ist RN selbst, wie sein Stichwort-Konzept für einen (nicht realisierten) „Band<br />

Polemik“ (um 1972) und sein unvollendeter (posthumer) „Bericht von unterwegs“ im<br />

Nachlass zeigen.<br />

Die Auswahl fußt auf der erstmaligen systematischen Sichtung des Nachlasses von RN.<br />

Der Nachlass liegt seit 1978 – unsystematisch geordnet – in der Handschriftensammlung<br />

der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Er umfasst (neben den Briefen) mehr als<br />

100.000 Blatt Typoskripte und Manuskripte in etwa 1.100 Archiv-Konvoluten.<br />

Die Auswahl versucht, die Spezifik und die Kontinuität der „drei erfolgreichen Karrieren“<br />

Neumanns in drei disparaten „Öffentlichkeiten“ adäquat sichtbar und dem Leser<br />

zugänglich zu machen. Dabei ist der Nachlass unterschiedlich hilfreich: Das Wirken Neumanns<br />

in den Jahren vor dem Gang in die Emigration und in den ersten „englischen<br />

Jahren“ bis 1936 ist nur mit wenigen Notizen und Fragmenten präsent; der Bestand der<br />

publizistischen (nicht der literarischen) Texte der Jahre in England ist unvollständig; fast<br />

lückenlos sind hingegen die Zeugnisse von Leben und Werk der Periode ab 1959.<br />

Die rareren (und schwer auffindbaren) literaturkritischen Texte aus der Periode<br />

bis 1933/34 – jenseits des Nachlass-Bestandes – werden relativ vollzählig vorgestellt.<br />

Ähnliches gilt für die (primär) politischen Texte aus den Kriegsjahren, die als zeitgeschichtliche<br />

Quellen besonderes Interesse verdienen. Gestützt auf Materialen des BBC-<br />

Archivs in Caversham und auf Kopien im Dokumentationsarchiv des Österreichischen<br />

Widerstandes werden Inhalt, Dauer und die Umstände des Abbruchs der Arbeit für die<br />

Austrian und German Transmissions der BBC relativ detailliert dokumentiert, ebenso<br />

die Kooperation mit dem Free Austrian Movement (bis zum Eklat im November 1943);<br />

von Neumanns Mitarbeit in der Britisch-Sowjetischen „Writers’ Group“ (um 1947) liegt<br />

wenig Berichtbares vor.<br />

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