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StudienVerlag - Oapen

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ein wenig dazugibt, verstärkt, intensiviert. Welches Wagnis; wieviele Fallen rechts<br />

und links.<br />

Daneben weiter an dem literarischen Kompagniegeschäft mit Golding „gearbeitet“.<br />

Was für eine Scheiße! Ich wollte ich hätt das hinter mir. Nie wieder nichts<br />

niemehr aus nackter Geldgier.<br />

April 1 st . Started writing.<br />

6. April. Gestern abends großes Saufen in der Bar. […]<br />

Nachts im Traum für einen Augenblick das Kind gesehen. Elfjährig, rotwangig, in<br />

seiner Alpenkleidung, lächelnd. Brief […?] „Ten Little Niggers“, „Fairy Queen“, die<br />

er sehr liebte. Großer Kummer. Sehr schöner strahlender Tag.<br />

Später: Im Wald gefallen. Knöchel. Herz.<br />

Ostermontag. R. ein Veilchen gefunden.<br />

Unlängst Gespräch über voraussichtliche Lebensdauer. Es geht mit mir nicht bergauf.<br />

Kann ich nicht aufhalten, so überleb ich das Jahr nicht. Andererseits ist mein<br />

Großvater mit 67 ½ gestorben, und mein Vater mit 67 ½.<br />

22. Mai. Heute mein Geburtstag. Heute drei Monate, seit das Kind gestorben ist.<br />

Großes Stück „seines“ Buches geschrieben, täglich seit 1. April. Seit ich zu schreiben<br />

begonnen habe, ist die Unmittelbarkeit des Unglücks von mir abgerückt. Weniger<br />

Verzweiflung. Sonderbare „Emotions-Oekonomie“, Seelen-Feigheit oder – Bequemlichkeit,<br />

die mich „wegdenken“ lässt […]<br />

Es waren die furchtbarsten drei Monate meines bisherigen Lebens. Aber ich lebe<br />

weiter. Ich lebe immer noch. […]<br />

Der Emigranten-Roman „The Inquest“ ist 1944 in London (bei Hutchinson) erschienen.<br />

– Das Tagebuch von Elias Canetti aus 1944 ist noch testamentarisch gesperrt.<br />

Über Rollys (unpublizierten) Roman fehlen weitere Informationen.<br />

„Romanplan rings um Zweig-Altmann“ – Weitere Hinweise auf diesen Roman um Stefan<br />

Zweig und dessen Gattin (und Selbstmord-Gefährtin) Lotte, geb. Altmann, fehlen.<br />

„Sein“ Buch ist: „Memoirs and Journal of Henry H. Neumann. Edited by his father“; drei<br />

Fassungen (ÖNB 20.892, 20.893 und 20.894, [bis zu] 557 Seiten); in der ersten Fassung<br />

hat RN von April 1944 bis März 1945 gearbeitet. Im September 1945 gibt er ein fertiges<br />

Typoskript aus der Hand und zwar an ausgewählte Freunde als Test-Konsulenten: Margaret<br />

Storm Jameson attestiert am 29.10.1945 (ÖNB): „It is your finest book“, merkt aber<br />

an: „It is too clear, that, here, R.N. is analysing himself.“ Und ein Arthur [NN] sendet RN<br />

am 6.11.1945 (ÖNB) ein Gutachten, in dem er die „Memoirs“ als „grandios“ rühmt, um<br />

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