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StudienVerlag - Oapen

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Frau Wirtin hatt’ ’nen Corpsstudent,<br />

Das war ein Bürschlein ganz patent.<br />

Er hatt’ das Ding voll Schmissen,<br />

Die meisten waren zugenäht,<br />

Aus einem konnt er pissen.<br />

Das hat kein Korpsstudent gedichtet. Oder stammt dies von einem Militär?<br />

Frau Wirtin hatt’ ’nen Leutenant,<br />

Der war als Renommist bekannt.<br />

Er schwor bei allen Teufeln,<br />

Daß er im Laufschritt vögeln könnt.<br />

Ich möchte das bezweifeln.<br />

Eben noch möglich, immerhin. Aber da sind doch, in diesem Jahrhundert wenigstens,<br />

ganz andere Volksdichter am Werk gewesen. Wann begannen die, die Homosexuellen<br />

besonders humoristisch zu finden?<br />

Frau Wirtin hatt’ ’nen Intendant,<br />

Der war im ganzen Land bekannt.<br />

Er tat mit Männern buhlen.<br />

Jetzt gab man ihm das Bundeskreuz:<br />

So ehrt man hier die Schwulen.<br />

Frau Wirtin hatt’ ’nen Staatsanwalt,<br />

Den ließen alle Frauen kalt.<br />

Wollt’ Schwule man belangen,<br />

Verließ er den Gerichtssaal gleich<br />

Als sachlich stark befangen.<br />

Frau Wirtin hatt’ ’nen Kommissar,<br />

der ein bekannter Schwuler war.<br />

Da halfen keine Finten:<br />

War er Verbrechern auf der Spur,<br />

er faßt sie stets von hinten.<br />

Fällt hier die zeitliche Lokalisierung schwer, leicht fällt sie bei den antisemitischen<br />

Versen, von denen ich keinen komplett gebe – nur drei Zeilen und die dazugehörige<br />

Zeichnung:<br />

Jetzt sitzt der Kerl im Himmel,<br />

Frißt Nektar und Ambrosia<br />

und hat ’nen neuen Pimmel.<br />

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