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StudienVerlag - Oapen

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An Kurt Desch<br />

Locarno, 2.3.1967<br />

Ms. o. U., ÖNB<br />

Mein lieber Kurt Desch,<br />

ich danke Ihnen sehr für Ihren ausgezeichneten und fairen und freundschaftlichen<br />

Brief. Es tut mir herzlich leid, daß Sie dieses Buch nicht mögen, und ich<br />

will nun sehen, daß ich dafür einen anderen Verleger finde. Dabei verkenne ich<br />

durchaus nicht die Ernsthaftigkeit der Argumente von Ihrem Standpunkt aus (und<br />

das bezüglich der fallweise exzessiven Bösartigkeit will ich noch genau durchdenken)<br />

– aber was zwischen uns liegt ist die Zielsetzung. Ich bin kein Träumer und<br />

so geldgierig wie mein Nebenmann – aber um nichts in der Welt wollte ich eine<br />

verlogene Lebensschnulze nach Art des guten Zuckmayer schreiben. Mir geht es<br />

um ein ‚Bekenntnis‘ ohne Rücksicht auf den finanziellen Erfolg. Und selbst wenn<br />

Sie so etwas druckten (Sie täten es gar nicht ohne mit einer ganzen Anzahl Ihrer<br />

Freunde in Konflikt zu kommen), so würde schon deshalb nichts daraus, weil Sie<br />

ein Mann sind, der nur verkaufen kann, woran er glaubt – das ist Ihre verlegerische<br />

und menschliche Stärke. […]<br />

Desch hatte nach Erhalt des Manuskripts von „Vielleicht das Heitere“ massive Einwände<br />

gegen polemische Passagen erhoben und RN die Heiterkeit von Zuckmayers<br />

(erfolgreichem) Memoirenband „Als wär’s ein Stück von mir“ (1966) als Vorbild<br />

empfohlen.<br />

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