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StudienVerlag - Oapen

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An Dr. Franz Horch (Paul Zsolnay Verlag)<br />

London, 27.7.1934<br />

Karte hs. m. U., LIT, Zsolnay-Archiv<br />

Ihre „Einzelaktion“ ist erfolgreich – Sie haben tatsächlich recht. Sagen wir also<br />

„eben jetzt wieder von einem ganz anderen exponierten Manne und dem Vertreter<br />

einer Automobilfabrik als Scherz erzählt wird“. Recht? – Sie sollen mir einmal<br />

einen Brief geschrieben haben – ich habe nie einen bekommen. Bestellen Sie Ihrem<br />

Nebenzimmer meine Grüße und seien Sie gegrüßt! […]<br />

In einem Brief (vom 20.7.1934) hatte Horch RN „auf eine Kleinigkeit aufmerksam“<br />

gemacht, die „nur überflüssige Komplikationen schaffen könnte. Ich meine die Göringstelle<br />

auf Seite 134. Sie werden gewiss überzeugt sein, dass ich nicht aus aussersachlichen<br />

Motiven spreche oder aus irgendeiner Aengstlichkeit heraus, keineswegs. Sie<br />

bringen mit dieser Stelle, die mit dem Thema und seiner Gestaltung gar nichts zu tun<br />

hat, also absichtlich und ‚aufgesetzt‘ wirkt, unnötiges Gift in das Buch und gefährden<br />

es vielleicht. Da nun der Umbruch schon erfolgt ist, müsste man den Satz herausnehmen<br />

und durch einen anderen ersetzen, was Ihnen ja nicht schwer sein wird.“<br />

Horch weiter: „Ich betone ausdrücklich, dass dieser Brief eine ‚Einzelaktion‘ darstellt,<br />

hervorgerufen von nichts anderem, als von meiner ehrlichen Zustimmung zu Ihrer<br />

Arbeit und von dem Wunsche erfüllt, dieser einen breiten Erfolg zu sichern.“<br />

Am 15.1.1934 waren Verlag und RN „einvernehmlich übereingekommen, den Erscheinungstermin<br />

der Novelle ‚Blinde Passagiere‘ zu verschieben. Herr Robert Neumann<br />

wird sich den Sommer über mit der Novelle […] beschäftigen, nachdem er seine<br />

Zaharoff-Biographie vollendet hat.“ Bei dieser Besprechung hatte Verlagsleiter Costa<br />

Bedenken geäußert, die „originelle biographische Methode“ könnte die Leser überfordern.<br />

Im Hinblick auf Konflikte mit Nazi-Deutschland hatte Zsolnay in Zürich einen Verlag<br />

mit dem „unverfänglichen“ Namen „Bibliothek zeitgenössischer Werke A.G.“ gegründet:<br />

Auch der „Zaharoff“-Roman soll hier erscheinen.<br />

Auf Veranlassung von RN in London hat Zsolnay an die in Wien lebende Gattin „Stefi“<br />

im März 1934 S 600,– und „S 2.000,– für April 1934“ auszuzahlen. (Alle Briefe und<br />

Aktennotizen in LIT, Zsolnay-Archiv.)<br />

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