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StudienVerlag - Oapen

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Feigling; und der erst recht. Nicht gegen dieses Deutschland bin ich, wie Sie das<br />

vermuten; ich bin für Deutschland, und eben darum gegen „Bonn“ – gegen ein Establishment,<br />

das eine großartige Verfassung hat und sie sechsmal im Jahr umgeht; eine<br />

Demokratie ohne Demokraten; und am Tage, da ich das schreibe, mit vier Ex-Nazis<br />

unter seinen Ministern; mit einem Ex-Nazi als einem von der Regierungspartei<br />

gewählten Kanzlerkandidaten; mit einem Bundespräsidenten, der sich, in die Enge<br />

getrieben, immer unglaubwürdiger gegen gewisse Anschuldigungen zur Wehr setzt.<br />

Gegen die Bundesrepublik ist, wer für dieses Bonn ist, Wiegenstein. […]<br />

Das Heft 20 /1966 der Berliner Zeitschrift war mit dem Titel erschienen: „Kunst und<br />

Elend der Schmährede – Zum Streit um die Gruppe 47“. Die „unleidliche Tonart und<br />

die Verbreitung und Wirkung dieser Tonart“ seien zu thematisieren – so Herausgeber<br />

Walter Höllerer. Neben Beiträgen von Höllerer selbst, Günter Grass, Alfred Andersch,<br />

Klaus Wagenbach, Reinhard Lettau war hier auch „Ein Brief“ des leitenden WDR-Mitarbeiters<br />

Wiegenstein enthalten, der vor allem RN aufs Korn nahm. – Im November<br />

1966 fuhr Höllerer zu RN nach Locarno: Zum Abschluss des „schädlichen“ Streits solle<br />

auch RN in der Folgenummer zu Worte kommen.<br />

Der Kampf gegen die geplanten Notstandsgesetze ist einer der Kristallisationspunkte<br />

der aufkeimenden Außerparlamentarischen Opposition: RN hat den Aufruf zur Kundgebung<br />

„Notstand der Demokratie“ im Oktober 1966 mitunterzeichnet.<br />

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