09.01.2014 Aufrufe

StudienVerlag - Oapen

StudienVerlag - Oapen

StudienVerlag - Oapen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

y a quick, stabbing style. The total effect is shocking and lasting. Subject to some<br />

revisions of the syntax and perhaps the elimination of a strong word here and there,<br />

I recommend the ms for immediate acceptance.“<br />

Am 26.6.1946 teilt die Gollancz-Mitarbeiterin Sheila Hodges RN mit, die Zahl der<br />

Subskriptionen liege bei nur 1350, mit einem Verkauf von mehr als 5000 sei nicht zu<br />

rechnen, eine höhere Auflage daher nur verlustbringend.<br />

Am 29.6. antwortet RN („shocked“): Auf dem Umschlag fehle „A NOVEL“, der Hinweis<br />

auf den Fiktions-Charakter werde unterschlagen, die gesamte Werbung der Vertreter<br />

für die „Children“ sei eingebunden in ein „set of your politically admirable but commercially<br />

probably overnumerous pamphlets and monographs“.<br />

Am 2.7. erklärt Gollancz selbst die Forderung nach „Roman“ auf der Titelseite als unüblich<br />

und sagt widerwillig zu: „we are printing the 20,000, and, as I said, shall make<br />

every effort to sell them.“ (Alle Briefe in ÖNB)<br />

„LEAVING THEM TO THEIR FATE“ ist eine Broschüre von Autor-Verleger Gollancz; laut<br />

Gollancz-Brief vom 2.7.1946 seien bereits 75.000 von 150.000 gedruckten Exemplaren<br />

verkauft. 75.000 wurden als „free copies“ verbreitet, schreibt Ruth Dudley Edwards<br />

(Victor Gollancz. A Biography, London (Gollancz) 1987, 410 f. und 421 f.). Das „ganze“<br />

Buch („Our Threatened Values“) kam im Juni 1946 in hoher Auflage in den Buchhandel.<br />

In der Broschüre wird die Situation in Österreich kurz gestreift, zitiert wird ein Reisebericht<br />

(Ende 1945) von Sir George Franckeinstein – der österreichische Botschafter in<br />

London bis 1938 war britischer Bürger geworden –, der von 40.000 „terribly undernourished<br />

old people and children in Vienna alone“ spricht. Gollancz kommentiert: „There<br />

is no question here of ‚innocence‘ and ‚guilt‘: even crazy phrases will remember that<br />

Austria was one of Hitler’s earliest victims“ (Leaving Them …, S.27).<br />

RN selbst verfügt erst nach Ende der Niederschrift über einen brieflichen Augenzeugenbericht.<br />

Ein britischer Soldat namens Bernard Newman beschreibt – kurz<br />

nach seiner Ankunft in Österreich (am 17.4.1946, ÖNB) – Wien als „sad place“; und er<br />

reportiert (aus Graz), in der britischen Zone habe er keine Hinweise auf Schriftsteller-<br />

Organisationen.<br />

An Victor Gollancz erinnert sich RN in ELL (S.38): „Als der Krieg aus war, hörte er von<br />

einem Tag auf den andern praktisch zu publizieren auf (natürlich wieder einmal im<br />

Augenblick der Publikation meiner ‚Children of Vienna‘, er hatte mir das Manuskript<br />

aus der Schreibmaschine gerissen, die Welt wollte er aus den Angeln heben mit<br />

diesem Buch) – er also hörte eine Woche vor der Auslieferung meiner ‚Children‘ zu<br />

publizieren auf und verwandelte sein ganzes Verlagshaus […] in eine ‚Pakete nach<br />

Deutschland‘-Hilfsaktion.“<br />

Auf Grund der Quellenlage ist es nicht möglich, die von RN angeführten Verkaufszahlen<br />

seiner Bücher zu überprüfen.<br />

611

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!