Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Japan<br />
wirtschaft<br />
entfallen. 27 In jüngerer Zeit sollen die<br />
Lagerbestände aufgestockt worden sein, insbesondere<br />
für die kritischen Seltenen Erden.<br />
Peru und Bolivien 29 und die Profillosigkeit der japanischen<br />
Außenpolitik gegen eine Zusammenarbeit<br />
mit Japan sprechen.<br />
Globale Rohstoffgovernance<br />
Grundsätzlich setzt Japan in der globalen Governance<br />
auf das Leitbild funktionierender <strong>internationale</strong>r<br />
Rohstoffmärkte. Angesichts der zahlreichen Probleme<br />
steht man multilateralen <strong>Kooperation</strong>sinitiativen<br />
offen gegenüber. So unterstützt Japan die Extractive<br />
Industries Transparency Initiative (EITI) als Stakeholder<br />
und beteiligt sich am Kimberley-Prozess. Außerdem<br />
ist das Land Mitglied in den <strong>internationale</strong>n Rohstoffstudiengruppen<br />
zu Blei/Zink, Kupfer und Nickel.<br />
Japan nimmt gemeinsam mit den USA und der Europäischen<br />
Union am trilateralen Rohstoffdialog teil. Bei<br />
Auslandsengagements kooperiert der Inselstaat mit<br />
Korea, bislang in Australien, Madagaskar und Peru.<br />
Ausblick und Bewertung<br />
Sicherheit in der Rohstoffversorgung ist für Japan ein<br />
Thema mit hoher politischer Relevanz. Zur Förderung<br />
von Exploration und Erschließung von Rohstoffquellen<br />
im Ausland existiert ein hochdifferenziertes<br />
System. Zudem verfügt Japan über rohstoffproduzierende<br />
und -handelnde Unternehmen, die in der Lage<br />
sind, diese Angebote effektiv umzusetzen. Zunehmend<br />
gibt sich Japans Wirtschaft bei der Erschließung und<br />
der Ausbeutung ausländischer Erzminen nicht mehr<br />
mit der Rolle des Minderheitsaktionärs zufrieden. <br />
Bei klaren Entscheidungs- und Informationsstrukturen<br />
ist Japans Rohstoffpolitik in sich kohärent und<br />
nach innen transparent. Eine Schwäche besteht<br />
bestenfalls in der budgetären Kontrolle. Angesichts<br />
der starken <strong>internationale</strong>n Konkurrenz um Metalle<br />
und Mineralien ist es dennoch unwahrscheinlich, dass<br />
Japan seine Abhängigkeit in der Rohstoffversorgung<br />
überwinden kann. Aus Sicht der Produzentenländer<br />
können der gesättigte Importbedarf Japans, das sporadische<br />
Auftreten von Ressourcenkonflikten mit<br />
lokalen Gemeinschaften etwa auf den Philippinen, in<br />
27 Vgl. JOGMEC (Hg.), Annual Report Year Ended March 31, 2011<br />
[wie Fn. 10], S. 19.<br />
28 Vgl. Nishikawa, »Road to Recovery. A Search for Secure<br />
and Stable Supplies of Raw Materials« [wie Fn. 6], S. –25.<br />
29 Vgl. Detlev Rehn, »Japan will bei ›strategischen‹ Metallen<br />
von China unabhängiger werden«, GTAI12,