Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Südkorea<br />
Abbildung 1<br />
Selbsterschließungsquoten und Rohstoffquellen für Südkoreas strategische Metalle<br />
Metalle Selbsterschließungsquoten in %<br />
2009 2012 2016 2019<br />
Ausländische Rohstoffquellen<br />
Aktuelle Investitionen<br />
Geplante Investitionen<br />
Eisenerz 17 30 35 Australien, Indien, Brasilien Südafrika<br />
Kupfer 5,1 15 33 Chile, Peru, Indonesien,<br />
Australien, Kanada<br />
Zink Kanada, China, Australien,<br />
Peru, USA, Kasachstan<br />
Myanmar, Argentinien, Mongolei,<br />
Sambia<br />
DR Kongo, Iran<br />
Nickel 32,6 29 Madagaskar, Indonesien,<br />
Australien, Neukaledonien<br />
Lithium – 12 20 26 – Bolivien<br />
Seltene Erden – 12 20 26 – Vietnam, Australien, Südafrika<br />
Quelle: Eigene Darstellung nach Daten der MKE, KEEI, KORES.<br />
Der Plan nennt weitere instrumentelle Zwischenziele<br />
und Maßnahmen zur Entwicklung der nationalen<br />
Rohstoffversorgung. Insbesondere soll die technologische<br />
und rohstoffwirtschaftliche Kompetenz<br />
der südkoreanischen Rohstoffunternehmen verbessert<br />
werden. Im Verhältnis zu den Rohstoffländern soll<br />
sich Südkorea als ein Investor und <strong>Kooperation</strong>spartner<br />
empfehlen, der wirtschaftspolitische Erfahrung<br />
in der schnellen ökonomischen Entwicklung<br />
und Industrialisierung besitzt und der zum Transfer<br />
von Know-how und Erfahrungen bereit ist. Weitere<br />
geplante Maßnahmen sind: einen komplementären<br />
Dienstleistungssektor fördern, in die Ausbildung von<br />
Fachkräften investieren, Lagerreserven aufbauen,<br />
innovative Abbautechnologien entwickeln und verstärkt<br />
nach Lagerstätten von Seltenen Erden in Südkorea<br />
suchen.<br />
Rohstoffe sind nicht Gegenstand der paradigmatisch<br />
auf andere Ziele ausgerichteten Industriepolitik,<br />
Umweltpolitik und Entwicklungspolitik. Allerdings<br />
haben Industrie-, Umwelt- und Entwicklungspolitik<br />
spezielle rohstoffpolitische Komponenten.<br />
So fördert die Industriepolitik des MKE die Produktion<br />
und die Verarbeitung seltener Metalle durch<br />
zahlreiche Programme und Maßnahmen (siehe unten,<br />
S. 155).<br />
Die Förderung des Recyclings von Industrie- und<br />
Haushaltsabfällen ist ein wichtiges Element in Südkoreas<br />
grünem Wachstumsplan, dessen Hauptfokus<br />
auf der Reduzierung von CO 2 und der Entwicklung<br />
neuer grüner Wachstumsindustrien liegt. <br />
18 Für eine ausführliche Beschreibung und eine Bewertung<br />
des Plans siehe United Nations Environment Programme<br />
Südkoreas Entwicklungspolitik verfolgt neben<br />
grundlegenden entwicklungspolitischen Zielen auch<br />
nationale außenpolitische und außenwirtschaftspolitische<br />
Interessen. Außenpolitisch positioniert sich<br />
Südkorea als neues Geberland und ergreift entwicklungspolitische<br />
Initiativen im OECD-Entwicklungshilfeausschuss<br />
(Development Assistance Committee,<br />
DAC) und in der G20. Außenwirtschaftspolitisch ist<br />
die Entwicklungspolitik ein Instrument, das Südkorea<br />
einen privilegierten Zugang zu ausländischen Energieund<br />
Rohstoffquellen verschaffen und ein gutes Investitionsklima<br />
für südkoreanische Unternehmen erzeugen<br />
soll. 19<br />
Maßnahmen und Instrumente<br />
Heimische Produktion, Verarbeitung, Recycling<br />
Die einfachste Möglichkeit, die nationale Abhängigkeit<br />
von ausländischen Rohstoffquellen zu mindern,<br />
ist der Ausbau der heimischen Produktion. Zu diesem<br />
Zweck fördert die südkoreanische Regierung im<br />
Rahmen verschiedener Programme die Exploration,<br />
die Rohstoffforschung und -entwicklung sowie das<br />
Recycling.<br />
Exploration, Forschung und Entwicklung sind,<br />
wie bereits erwähnt, die bestimmenden Aufgaben<br />
von KIGAM. In einem Langzeitprojekt wird eine geo-<br />
(UNEP) (Hg.), Overview of the Republic of Korea’s National Strategy<br />
for Green Growth, Genf 2010.<br />
19 Vgl. Philipp Olbrich/David Shim, Südkorea als globaler<br />
Akteur: Internationale Beiträge in Entwicklung und Sicherheit, Hamburg:<br />
German Institute of Global and Area Studies (GIGA),<br />
2012 (GIGA Focus Global 1/2012), S. –5.<br />
SWP Berlin / BGR Hannover<br />
Analyse und Vergleich der<br />
Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />
Februar 2013<br />
154