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Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...

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Das Vereinigte Königreich<br />

Die Hauptverantwortung für Bergbauaktivitäten im<br />

Land liegt bei den Raumplanungsinstanzen der Verwaltungsbezirke<br />

(Mineral Planning Authorities, MPA),<br />

die auf nationaler Ebene koordiniert und kontrolliert<br />

werden. In England fungieren beispielsweise die Landkreise<br />

(county councils) als MPAs, während die nationale<br />

Ausrichtung der heimischen Rohstoffpolitik und<br />

die Koordination der MPAs durch das Ministerium für<br />

Kommunale Angelegenheiten und Örtliche Selbstverwaltung<br />

(Department for Communities and Local<br />

Government, DCLG) erfolgt. Die MPAs sollen die Raumnutzung<br />

des jeweiligen Gebiets planen, sie sollen<br />

Entwicklungen steuern, die durch erteilte Baugenehmigungen<br />

angestoßen werden, und bereits laufende<br />

Bergbauaktivitäten überwachen. Zudem sind sie für<br />

die Verlängerungen von Explorationsvorhaben verantwortlich,<br />

die in England ansonsten grundsätzlich<br />

auf sechs Monate beschränkt sind. 30 <br />

MPAs verpflichtet, ein Minerals and Waste Development<br />

Framework (MWDF) zu erstellen, das die zukünftige Planung<br />

für die Rohstoffversorgung und Müllentsorgung<br />

darstellt. Zur Koordination der Rohstoffpolitik in England<br />

veröffentlichte das DCLG 2012 das National Planning<br />

Policy Framework. 31 Dieses Kerndokument der<br />

nationalen Rohstoffplanung integriert und ersetzt<br />

eine Vielzahl vorausgehender Raumplanungsdokumente.<br />

32 Ähnliche Systeme der nationalen Rohstoffplanung<br />

finden sich in Schottland, Wales und Nordirland.<br />

33<br />

Die heimische Rohstoffförderung des Vereinigten<br />

Königreichs ist seit mehreren Jahren rückläufig.<br />

Durch einen Anstieg der globalen Rohstoffnachfrage<br />

und entsprechende Preiserhöhungen könnte sich dies<br />

aber ändern – der Abbau bestimmter Rohstoffe könnte<br />

dann wieder rentabel werden. Der BGS arbeitet an<br />

einem Projekt zur Erforschung heimischer Rohstoffreserven<br />

und konzentriert sich auf die Option, Seltene<br />

Erden im Nordwesten Schottlands abzubauen. <br />

Das BGS unterstützt das Management heimischer<br />

Rohstoffe durch eine Reihe von Dokumenten, bei-<br />

30 Vgl. Minerals UK, Legislation and Policy, Nottingham 2012,<br />

<br />

(eingesehen am 6.2.2013).<br />

31 Vgl. Department for Communities and Local Government<br />

(Hg.), National Planning Policy Framework, London, März 2012,<br />

(eingesehen am 12.9.2012).<br />

32 Unter anderem Minerals Policy Statement 1 und 2 sowie die<br />

Mineral Planning Guidance Notes.<br />

33 Vgl. Minerals UK, Legislation and Policy [wie Fn. 30].<br />

34 Vgl. BGS (Hg.), Annual Report 2010–11 [wie Fn. ], S. <br />

spielsweise durch den Leitfaden Minerals Safeguarding<br />

in England: Good Practice Advice 35 und die Website »Plan-<br />

«, 36 die mit Regionalplanung befassten<br />

Beamten einen interaktiven »Grundkurs« bietet.<br />

Marine Rohstoffforschung<br />

Das Vereinigte Königreich hat 1997 das Seerechtsübereinkommen<br />

der Vereinten Nationen (United<br />

Nations Convention on the Law of the Sea, UNCLOS) ratifiziert<br />

und ist Vertragspartner der Internationalen<br />

Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority,<br />

ISA). Im Juli 2012 erteilte die ISA dem Unternehmen<br />

UK Seabed Resources eine Lizenz für die Exploration<br />

von Manganknollen im Pazifischen Ozean. 37<br />

Vor der heimischen Küste, vor allem vor der Südund<br />

Ostküste Englands, wird Sand, Kies und Salz<br />

abgebaut. An der Gewinnung britischer mariner Mine-<br />

<br />

Firmen beteiligt, die 19,3 Millionen Tonnen Mineralien<br />

für die Bauwirtschaft produzierten. Der damit erzielte<br />

Umsatz belief sich auf 116 Millionen Pfund, die<br />

Bruttowertschöpfung betrug <br />

Die British Marine Aggregate Producers Association<br />

(BMAPA) dokumentiert diese Aktivitäten, der Aggregate<br />

Levy Sustainability Fund analysiert und überwacht<br />

die Auswirkungen auf die Umwelt. Da ausreichend<br />

Reserven vorhanden sind, werden die genannten<br />

Mineralien am Meeresboden wohl auch in Zukunft<br />

abgebaut. Ein Abbau anderer nicht-energetischer<br />

Mineralien und Metalle findet nicht statt.<br />

Ressourceneffizienz, Recycling und<br />

Entwicklung von Substituten<br />

<br />

des britischen Hausmülls recycelt – 2000/2001 waren<br />

es erst 11 Prozent. Die englische Regierung strebt an,<br />

35 Vgl. BGS (Hg.), Mineral Safeguarding in England: Good Practice<br />

Advice, Nottingham 2011 (Minerals and Waste Programme,<br />

), (eingesehen<br />

am 3.9.2012).<br />

36 Vgl. BGS (Hg.), Planning 4 Minerals,

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