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Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...

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Saudi-Arabien<br />

Saudi-Arabien<br />

Eckart Woertz<br />

In der Rohstoffpolitik hat Saudi-Arabien drei strategische<br />

Schwerpunkte gesetzt: (1) Um die Nachfrage<br />

für seine Ölprodukte zu sichern, will das Land bei<br />

der Raffinerie und Lagerung mit asiatischen Partnern<br />

kooperieren. (2) Die einheimische Energieversorgung<br />

und die petrochemische Diversifikation sollen<br />

dadurch garantiert werden, dass die Gasreserven<br />

geschont sowie Kern- und Solarenergie als Alternativen<br />

entwickelt werden. (3) Zudem ist geplant, die<br />

Zufuhr von Nahrungsmitteln durch landwirtschaftliche<br />

Investitionen im Ausland und strategische<br />

Lagerung im Inland zu stützen. 1<br />

Im Vergleich zu Energierohstoffen und Agrargütern<br />

ist bei Mineralien und Metallen eine strategische<br />

Gesamtplanung weniger erkennbar, denn<br />

diese Rohstoffe spielen eine geringere Rolle für die<br />

saudische Ökonomie. Einzelne Metalle und Mineralien<br />

wie Aluminium, Gold, Phosphate, Schwefel <strong>oder</strong> Baustoffe<br />

haben aber durchaus Bedeutung. Der Bergbausektor<br />

soll dabei zur wirtschaftlichen Diversifikation<br />

Saudi-Arabiens beitragen. 2<br />

Die rohstoffwirtschaftliche Lage<br />

In der rohstoffproduzierenden Industrie Saudi-Arabiens<br />

dominieren energetische Rohstoffe. Das Land<br />

ist weltweit größter Erdölexporteur. Mineralöle und<br />

Brenn<br />

1 Vgl. Giacomo Luciani, »GCC Refining and Petrochemical<br />

Sectors in Global Perspective«, in: Giacomo Luciani (Hg.),<br />

Resources Blessed: Diversification and the Gulf Development Model,<br />

Berlin 2012, S. –212; »Domestic Pricing of Energy and<br />

Industrial Competitiveness«, in: Luciani (Hg.), Resources Blessed,<br />

ebd., S. 95–; »The Role of Nuclear Energy in GCC Economic<br />

Development«, in: Mehran Kamrava (Hg.), The Nuclear Question<br />

in the Middle East, New York 2012, S. – Eckart Woertz,<br />

Oil for Food. The Global Food Crisis and the Middle East, New York:<br />

Oxford University Press (im Erscheinen); »The Global Food Crisis<br />

and the Gulf’s Quest for Africa’s Agricultural Potential«,<br />

in: Tony Allen et al. (Hg.), Handbook of Land and Water Grabs<br />

in Africa: Foreign Direct Investments and Food and Water Security,<br />

London 2012, S. –119.<br />

2 Vgl. Eckart Woertz, »The Mineral and Mining Industry<br />

of the GCC«, in: The GRC Economics Research Bulletin (Dubai),<br />

(Oktober 2006) 2, S. 2f.<br />

saudischen Ausfuhren, die im Jahr 2010 57 Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachten. 3<br />

Im Westen Saudi-Arabiens sind vor allem metallische<br />

Rohstoffe wie Gold, Kupfer, Silber und Zink zu<br />

finden. Das Land verfügt über einen nennenswerten<br />

Goldbergbau und eine gut entwickelte Zementindustrie.<br />

Der Osten besitzt Industriemineralien und große<br />

Ölvorkommen. Mit einem Anteil von 0,3 Prozent an<br />

der weltweiten Produktion nicht-energetischer Rohstoffe<br />

(nach Gewicht) gehörte Saudi-Arabien 2010 zu<br />

den Ländern der Gruppe der 20 (G20) mit einer schwachen<br />

Rohstoffproduktion.<br />

Das Land produzierte 2010 Baryt, Bauxit, Blei,<br />

Eisen, Feldspat, Gips, Gold, Kaolin, Kupfer, Magnesit,<br />

Salz, Schwefel, Silber und Zink, erreichte aber nur<br />

bei Schwefel einen Anteil von mehr als fünf Prozent<br />

an der globalen Produktion.<br />

5 Daneben gibt es unerschlossene<br />

Vorkommen an Bentonit, Chrom, Eisen,<br />

Flussspat, Glimmer, Wolfram und Zinn sowie verschiedenen<br />

Steinen und Erden. 6 Aluminium (Bauxit),<br />

Baustoffe, Gold, Phosphate und Schwefel bilden den<br />

Schwerpunkt saudischer Minenaktivität; darüber hinaus<br />

sind Projekte für Eisenerz, Kupfer sowie Niob und<br />

Tantal in Planung.<br />

3 Vgl. Kingdom of Saudi Arabia – Ministry of Economy and<br />

Planning (Hg.), Export Statistics Bulletin 2010,

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