Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Die Rohstoffpolitik<br />
logische Kartierung des gesamten Landes erstellt. Die<br />
Erkundungsarbeiten hat KIGAM in jüngster Zeit verstärkt.<br />
2011 wurden in Südkorea zwei Lagerstätten<br />
von Seltenen Erden entdeckt, 2012 eine Niob-Lagerstätte.<br />
Im Rahmen von Wirtschaftlichkeitsstudien soll<br />
geprüft werden, ob ein Abbau lohnend ist. 20 Förderlizenzen<br />
werden auf Grundlage des Bergbaugesetzes<br />
und von Artikel 120 der Verfassung der Republik<br />
Korea vergeben. Aktiv ist KIGAM auch bei der Erkundung<br />
von Manganlagerstätten im Ozean, in der Entwicklung<br />
wirtschaftlicher Technologien für den Abbau<br />
unter Wasser und der Entwicklung neuer Technologien<br />
zur Verarbeitung beispielsweise von Magnesium,<br />
Mangan und Seltenen Erden. Schwerpunkte in<br />
der Recyclingforschung sind das Recycling von Produktionsrückständen<br />
aus der Halbleiterfertigung,<br />
von Ferromanganstaub, von Batterien und Elektronikabfall.<br />
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist<br />
die Gewinnung von Metallen aus dem Meerwasser.<br />
KIGAM hat eine neue Technologie zur Gewinnung<br />
von Lithium aus Meerwasser entwickelt und betreibt<br />
seit 2010 gemeinsam mit dem Unternehmen Posco<br />
eine Pilotproduktion. 21<br />
Das MKE hat ein industriepolitisches Programm zur<br />
Förderung der Produktion und Verarbeitung seltener<br />
Metalle aufgelegt, wobei die Vergabe des Prädikats<br />
»selten« bei den 35 in Frage kommenden Metallen<br />
von der physischen Verfügbarkeit und der jeweiligen<br />
Marktsituation abhängig gemacht wird. Mit dem Ziel,<br />
der international wettbewerbsfähigen verarbeitenden<br />
Industrie Südkoreas ein stärkeres vertikales Fundament<br />
im strategisch wichtigen Bereich der Produktion<br />
und Verarbeitung seltener Metalle zu geben, sollen<br />
über den Zeitraum von zehn Jahren Fähigkeiten und<br />
<br />
Kerntechnologien in den Bereichen Raffinerie, Verhüttung,<br />
Verarbeitung, Behandlung, Recycling und<br />
Substitution stehen von 2010 bis 2019 Programmgelder<br />
in Höhe von 300 Millionen US-Dollar zur Verfügung.<br />
Ein Koordinationsausschuss bestehend aus<br />
Vertretern der Forschung, der Wirtschaft und der<br />
Regierung (MKE) hat sich konstituiert. Federführend<br />
in der Konzeption und Koordination der Forschungsprogramme<br />
ist das neue Korea Institute for Rare<br />
Metals (KIRAM). Zur Förderung der kommerziellen<br />
Nutzung der Technologien wurden drei lokale Zen-<br />
20 Vgl. Robaschik, »Förderung von Rohstoffen wird in Korea<br />
(Rep.) wieder attraktiver« [wie Fn. 7].<br />
21 Vgl. KIGAM (Hg.), Annual Report 2011 [wie Fn. 15], S. –59;<br />
KIGAM (Hg.), Change & Challenges Beyond History, Daejeon 2012,<br />
S. 19–26.<br />
tren errichtet, die auf Anwendungen bei Indium,<br />
Magnesium, Niob, Platin und Titan spezialisiert sind.<br />
KORES stellt Unternehmensgründern als Kreditgeber<br />
<strong>oder</strong> Investor Risikokapital zur Verfügung. 22<br />
Im Jahr 2011 kündigte das MKE an, bis zu 300 Milliarden<br />
Won für die Erforschung von Technologien<br />
zur Verarbeitung Seltener Erden bereitzustellen. 23 Auf<br />
die Einfuhr von raffiniertem Kupfer erhebt Südkorea<br />
einen Zoll in Höhe von fünf Prozent und unterstützt<br />
damit die Raffinerieproduktion im Inland. <br />
Recycling und das sogenannte »Urban Mining«<br />
gewinnen zusehends an Bedeutung. Die Gesetze bzw.<br />
Durchführungsbestimmungen zur Mülltrennung,<br />
zum Recycling und zum Abfallmanagement wurden<br />
in den vergangenen Jahren weiter präzisiert <strong>oder</strong> verschärft.<br />
Maßgeblich ist das Ziel, die Recyclingquoten<br />
zu erhöhen, um der Industrie neue Rohstoffquellen zu<br />
erschließen und den Rohstoffverbrauch zu senken. 25<br />
Das MKE stellt Personal- und Sachmittel für ressourcenbezogene<br />
Studiengänge an zehn südkoreanischen<br />
Universitäten bereit. Ebenfalls mit Mitteln des MKE<br />
organisiert das EMRD in <strong>Kooperation</strong> mit der Wirtschaft<br />
praxisorientierte Aus- und Fortbildungsmaßnahmen.<br />
26<br />
Investive Erschließung von Mineralien und<br />
Metallen im Ausland<br />
Direktinvestitionen in den Auslandsbergbau sollen<br />
die Versorgung der heimischen Industrie mit den als<br />
strategisch eingestuften Metallen sicherstellen. Wichtigstes<br />
Instrument zur Förderung südkoreanischer<br />
Rohstoffinvestitionen im Ausland ist das Staatsunternehmen<br />
KORES. Im <strong>internationale</strong>n Wettbewerb um<br />
den Zugang zu Rohstoffquellen setzt KORES auf ein<br />
attraktives, spezifisch südkoreanisches Paketangebot:<br />
22 Vgl. Min-ha Lee, »Current Status and Perspectives of Rare<br />
Metals in Korea: Industrial Technology Aspect«, in: The EUREKA<br />
Day Seminar on Industrial Manufacturing & Transport, 17.3.2011,<br />
<br />
Industrial_Technology_KITECH_Min_Ha_Lee.pdf> (ein-<br />
<br />
23 Vgl. »Yonhap, Korea to Spend 300 Bil Won on Rare Earth<br />
Processing R&D«, in: Korea Times, 6.10.2011,