Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Einleitung: Globale Rohstoffmärkte – <strong>Nationale</strong> Rohstoffpolitiken<br />
Abbildung 1<br />
Preisindizes ausgewählter Metalle, in US-Dollar zu Marktpreisen, Januar 2003 bis August 2012 (Index: 2003 = 1)<br />
9<br />
<br />
7<br />
6<br />
5<br />
<br />
Gold<br />
Kupfer<br />
Blei<br />
Zinn<br />
Zink<br />
Nickel<br />
Aluminium<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
1.1.2003<br />
<br />
1.1.2005<br />
1.1.2006<br />
1.1.2007<br />
<br />
1.1.2009<br />
1.1.2010<br />
1.1.2011<br />
1.1.2012<br />
Quelle: BGR-Datenbank 2012.<br />
Defensive geraten. Je nach heimischer Rohstoffausstattung,<br />
inländischer Nachfrage und Abhängigkeit<br />
von den <strong>internationale</strong>n Märkten variieren die<br />
strategischen Ziele und Maßnahmen staatlicher Rohstoffpolitik<br />
in den verschiedenen Ländern. Unter den<br />
G20-Ländern gibt es importabhängige große Industriestaaten<br />
wie Japan, Deutschland <strong>oder</strong> auch das<br />
Vereinigte Königreich, deren heimische Rohstoffbasis<br />
mittelgroß bis unbedeutend ist. Da es diesen Ländern<br />
in erster Linie um eine sichere Versorgung ihrer<br />
heimischen Industrie mit Mineralien und Metallen<br />
geht, streben einige von ihnen nach exklusiven Lieferverträgen<br />
<strong>oder</strong> unterstützen nationale Rohstoffunternehmen<br />
bei Bieterwettbewerben im Ausland. Andere<br />
setzen auf strategische Lagerhaltung, um durch Störungen<br />
weniger verwundbar zu sein; wieder andere<br />
suchen ihre Bezugsquellen zu diversifizieren, indem<br />
sie Rohstoffpartnerschaften schließen und die Förderländer<br />
mit Investitionen in Fortbildung, Infrastruktur<br />
und industrielle Weiterverarbeitung unterstützen.<br />
Weitere Strategien sind die Entwicklung von Substituten,<br />
die Steigerung der Produkteffizienz und das<br />
Recycling.<br />
Die Interessen der rohstoffreichen G20-Länder<br />
sind dagegen noch breiter gefächert. Sie reichen von<br />
der Absicherung der Versorgung eigener Industrien<br />
über das Ansiedeln und Halten von Kapazitäten zur<br />
Weiterverarbeitung und Wertschöpfung inländischer<br />
Rohstoffe, um so die wirtschaftliche Entwicklung<br />
voranzutreiben, bis hin zur Maximierung von<br />
Ressourcenrenten durch Export. Aus diesen Motiven<br />
erheben staatliche Stellen Steuern auf die Ausfuhr<br />
von Mineralien und Metallen (beispielsweise Exportzölle),<br />
beschränken den Export im Einzelfall sogar<br />
durch Quoten <strong>oder</strong> subventionieren Importe. Außerdem<br />
erheben sie neue Ressourcensteuern, verfügen<br />
nationale Mindestbeteiligungsquoten im Bergbau <strong>oder</strong><br />
unterstützen die Weltmarktstrategien der heimischen<br />
Rohstoffunternehmen. Insbesondere Exportrestriktionen<br />
erfreuten sich in den vergangenen Jahren wachsender<br />
Beliebtheit. Ihre Zahl ist laut Welthandelsorganisation<br />
(World Trade Organization, WTO) deutlich<br />
gestiegen. <br />
4 Vgl. WTO, Trade Policy Review Body, Overview of Developments<br />
in the International Trading Environment. Annual Report<br />
SWP Berlin / BGR Hannover<br />
Analyse und Vergleich der<br />
Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />
Februar 2013<br />
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