Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA)<br />
Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA)<br />
Stormy-Annika Mildner / Julia Howald<br />
Die USA sind einer der größten Rohstoffproduzenten<br />
der Welt. Trotzdem ist das Land von Importen abhängig<br />
– zum einen, weil es zu den weltweit größten<br />
Rohstoffverbrauchern zählt, zum anderen, weil die<br />
heimische Produktion diverser Rohstoffe (u. a. der<br />
Seltenen Erden) über viele Jahre hinweg nicht wirtschaftlich<br />
war und nur schleppend wieder in Gang<br />
kommt. Die Rohstoffpolitik der US-Regierung konzentriert<br />
sich derzeit auf die Versorgung des »Green<br />
Tech«-Sektors und der Verteidigungsindustrie mit<br />
kritischen bzw. mit von ihr als strategisch erachteten<br />
Rohstoffen. Die Versorgungssicherheit soll erhöht<br />
werden durch eine Vereinfachung der heimischen<br />
Rohstoffförderung sowie Forschungsinitiativen in<br />
den Bereichen Recycling, Substitution und Ressourceneffizienz.<br />
In vielen Segmenten der Rohstoffpolitik,<br />
beispielsweise der Handelspolitik, sind die USA zu<br />
<strong>internationale</strong>r <strong>Kooperation</strong> bereit und in Bezug auf<br />
transparente Handels- und Zahlungsströme nehmen<br />
sie schon heute eine <strong>internationale</strong> Vorreiterrolle ein.<br />
Die rohstoffwirtschaftliche Lage<br />
Die USA zählen zu den führenden Produzenten zahlreicher<br />
Mineralien und Metalle. Mit einem Anteil von<br />
5,2 Prozent an der weltweiten Produktion nicht-energetischer<br />
Rohstoffe (nach Gewicht) gehört das Land<br />
zu den G20-Mitgliedern mit einer stark ausgeprägten<br />
Rohstoffproduktion. So produzierten die USA im Jahr<br />
2010 die weltweit größten Mengen der Industriemine-<br />
), Diatomit<br />
<br />
zwei belegte das Land bei der Produktion von Bor-<br />
<br />
<br />
(21,1%). Darüber hinaus produzierten die USA zahlreiche<br />
weitere Mineralien und Metalle. 1<br />
Zu den bedeutendsten US-amerikanischen Bergbaufirmen,<br />
die in den USA selbst, aber auch weltweit tätig<br />
1 Vgl. Österreichisches Bundesministerium für Wirtschaft,<br />
Familie und Jugend (BMWFJ) (Hg.), World Mining Data, Wien<br />
2012, (eingesehen am<br />
31.1.2013).<br />
sind, gehört der integrierte Aluminiumkonzern Alcoa,<br />
der sowohl bei der Förderung von Bauxit als auch<br />
bei dessen Weiterverarbeitung zu Tonerde und dann<br />
zu Aluminium zu den führenden Firmen zählt. Des<br />
Weiteren sind die ebenfalls führende Kupferbergbaufirma<br />
Freeport-McMoRan, der Goldproduzent Newmont,<br />
die Eisenerz- und Stahlfirmen Cliffs und US<br />
Steel und der Kali- und Phosphatproduzent Mosaic zu<br />
nennen.<br />
In der letzten Dekade spielten die USA zwar keine<br />
Hauptrolle als Produzent Seltener Erden, doch könnte<br />
sich dies bald wieder ändern. Das Land verfügt über<br />
knapp zwölf Prozent der weltweiten Reserven an<br />
Metallen dieser Gruppe und liegt damit auf Rang zwei<br />
hinter China (Stand: 2011). Noch im Jahr 1990 entfiel<br />
ein Drittel der weltweiten Produktion auf die USA;<br />
Spitzenreiter war die Mountain Pass Mine in Kalifornien.<br />
Aufgrund des <strong>internationale</strong>n Preisverfalls, der<br />
hohen Lohnkosten und der strikten Umweltauflagen<br />
lohnte sich die eigene Produktion jedoch nicht mehr,<br />
importiert wurde zunehmend aus China. Da sich mit<br />
dem hohen Preisniveau in den letzten Jahren die Lage<br />
geändert hat, eröffnete die Firma Molycorp die Mine,<br />
die sich in ihrem Besitz befindet, im Februar 2012<br />
erneut. Im Gebiet der Mine lagert der Großteil der<br />
geschätzten 13 Millionen Tonnen Seltener Erden des<br />
Landes. 2 Abgebaut werden hauptsächlich Cer, Lanthan,<br />
Neodym und Praseodym, in geringerem Umfang<br />
aber auch schwere Seltene Erden wie Dysprosium,<br />
Europium, Terbium und Yttrium. 3<br />
Trotz der vergleichsweise großen Vorkommen<br />
trägt der Bergbau nur geringfügig zum Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) und zur Beschäftigung bei. Im Jahr 2011<br />
lag der Anteil am BIP bei 1,9 Prozent (2010: 1,6%). Der<br />
2 Vgl. USGS (Hg.), Rare Earth Elements in U.S. Not So Rare – Significant<br />
Deposits Found in 14 States, 17.11.2010,