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Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...

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Die Rohstoffpolitik<br />

Anteil nicht-energetischer Metalle und Mineralien<br />

an den amerikanischen Gesamtexporten (gemessen<br />

in <br />

von geringer Bedeutung. Im Jahr 2010 waren 122 000<br />

Personen in der Bergbauindustrie beschäftigt – 1990<br />

waren es noch 166 000. Führend in der Bergbauproduktion<br />

(nach Wert) waren 2010 Nevada (13,2%<br />

an der Gesamtproduktion), Arizona (11,7%), Utah<br />

5<br />

Aufgrund ihres großen Rohstoffbedarfs ist die<br />

US-Wirtschaft auf Importe angewiesen. Im Jahr 2010<br />

waren die USA der zweitgrößte Verbraucher von<br />

Aluminium (10,7% des globalen Verbrauchs), Blei<br />

(15,1%), Kupfer (9%), Stahl (6,2%) und Zink (7,3%). Auf<br />

Rang drei kamen die USA beim Verbrauch von Nickel<br />

(10,2%) und Zinn (9,6%). 6 Bei 19 Rohstoffen (u. a.<br />

Arsen, Bauxit und Aluminium, Flussspat, Indium,<br />

Mangan, Niob und Seltene Erden) betrug die Nettoimportquote<br />

im Jahr 2011 100 Prozent. Hinzu kommt,<br />

dass die USA viele der Metalle aus nur wenigen<br />

Ländern beziehen, allen voran China. 7 Im Jahr 2011<br />

stammten beispielsweise 79 Prozent der eingeführten<br />

Seltenen Erden aus der Volksrepublik. <br />

Im Dezember 2010 veröffentlichte das Energieministerium<br />

(Department of Energy, DOE) eine Studie<br />

zu Metallen für den »Green Tech«-Sektor (Technologien<br />

für erneuerbare Energien, E-Mobilität etc.), 9<br />

im Dezember 2011 folgte eine Aktualisierung dieser<br />

Studie. 10 Als kritisch wurden solche Metalle klassifi-<br />

Statistics for 2011 7, (eingesehen am 3.5.2012).<br />

5 Vgl. U.S. Census (Hg.), Statistical Abstract, Forestry, Fishing,<br />

and Mining: Mining, Mineral Industries, Washington, D.C. 2012,<br />

Table 901, 902 und 907, (eingesehen am 5.9.2012).<br />

6 Vgl. BGR/DERA (Hg.), Deutschland – Rohstoffsituation 2010,<br />

Hannover, Dezember 2011 (DERA Rohstoffinformationen),<br />

<br />

(eingesehen am 10.10.2012).<br />

7 Vgl. National Mining Association (NMA) (Hg.), U.S. Mineral<br />

Material Ranked by Net Import Reliance – 2011, Washington, D.C.,<br />

April 2012, (eingesehen<br />

<br />

8 Vgl. Cordier, »Rare Earths« [wie Fn. 2].<br />

9 Vgl. Department of Energy (DOE) (Hg.), Critical Materials<br />

Strategy, Washington, D.C., Dezember 2010, <br />

(eingesehen am 3.5.2012).<br />

10 Vgl. DOE (Hg.), Critical Materials Strategy, Washington, D.C.,<br />

Dezember 2011, S. 3, (eingesehen am 3.5.2012).<br />

ziert, die eine hohe Relevanz für den Sektor und ein<br />

hohes Versorgungsrisiko aufwiesen. Kurz- und mittelfristig<br />

sind demnach die Seltenen Erden Dysprosium,<br />

Europium, Neodym, Terbium und Yttrium kritisch.<br />

Neben Metallen und Mineralien für den »Green<br />

Tech«-Sektor wurden auch Elemente für die Verteidigungsindustrie<br />

kritischen Analysen unterzogen. Das<br />

Verteidigungsministerium (Department of Defense,<br />

DOD) identifizierte 2012 sieben der insgesamt siebzehn<br />

Metalle der Seltenen Erden – Dysprosium, Erbium,<br />

Europium, Gadolinium, Neodym, Praseodym<br />

und Yttrium – als strategisch für die amerikanische<br />

Verteidigungsindustrie. Dem DOD zufolge werde die<br />

heimische Produktion allerdings weiter steigen, so<br />

dass bereits im Jahr 2013 die Nachfrage des Verteidigungssektors<br />

durch das inländische Angebot gedeckt<br />

werden könnte (außer bei Yttrium). 11<br />

Die Rohstoffpolitik<br />

Akteure und Institutionen<br />

Die Bundesregierung und die Einzelstaaten teilen<br />

sich die Kompetenzen für die Rohstoffpolitik. Die Verwaltung<br />

von Land und von Rohstoffreserven obliegt<br />

dem Innenministerium (Department of the Interior,<br />

DOI) und wird dort vom Bureau of Land Management<br />

(BLM), dem Bureau of Ocean Energy Management<br />

(BOEM) und dem Office of Surface Mining Reclamation<br />

and Enforcement (OSMRE) ausgeführt. 12 Der<br />

Geologische Dienst (U.S. Geological Survey, USGS),<br />

eine dem DOI nachgelagerte wissenschaftliche Behörde,<br />

sammelt und verwaltet rohstoffwirtschaftliche<br />

Daten. Das DOE befasst sich mit Mineralien und Metallen,<br />

welche in der Herstellung von Technologien für<br />

erneuerbare Energien eingesetzt werden. 13 Als wichtigste<br />

Behörden sind dabei die Energy Information<br />

Administration (EIA), das Office of Science, das Office<br />

of Energy Efficiency and Renewable Energy (EERE)<br />

sowie die Advanced Research Projects Agency – Energy<br />

11 Vgl. Department of Defense (DOD) (Hg.), Report to Congress:<br />

Rare Earths Materials in Defense Applications, Washington, D.C.<br />

<br />

30.7.2012).<br />

12 Vgl. Department of the Interior (DOI) (Hg.), Strategic Plan for<br />

Fiscal Years 2011–2016, Washington, D.C., Dezember 2012, S. 5f,<br />

<br />

(eingesehen am 12.7.2012).<br />

13 Vgl. DOE (Hg.), Critical Materials Strategy, 2011 [wie Fn. 10],<br />

S. 100.<br />

SWP Berlin / BGR Hannover<br />

Analyse und Vergleich der<br />

Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />

Februar 2013<br />

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